Emotional Support Animals – zehn ungewöhnliche Therapietiere
"Emotional Support Animals"Nicht nur Hunde – zehn ungewöhnliche Therapietiere
Schweine
Die süßen Schweine mit ihrem Ringelschwanz sollen manchen Menschen als emotionale Stütze dienen. Doch 2014 sorgte ein Schwein für eine ordentliche Sauerei, als es im Gang eines Flugzeuges einen Haufen hinterließ. Die Frau, die ihr Schwein zur emotionalen Unterstützung mit in den Flieger brachte, musste es mit samt Tier wieder verlassen.
"Emotional Support Animals" sollen Menschen mit psychischen Krankheiten im Alltag unterstützen. Doch manche Zweibeiner suchen sich keine gewöhnlichen Tiere aus.
Für Haustierbesitzer:innen dürfte der Vorteil eines felligen Mitbewohners schon immer auf der Hand gelegen haben. Auch in der Forschung weiß man, dass Haustiere auf unterschiedliche Weise die Gesundheit von Herrchen und Frauchen fördern. So standen die Vierbeiner ihren Menschen zum Beispiel auch im Lockdown während der Pandemie bei. Sie waren ihren Besitzer:innen eine emotionale Stütze, wie ein Forschungsteam aus Großbritannien herausfand.
Eine andere Studie zeigt sogar, dass die Anwesenheit eines Hundes in der Notaufnahme die Schmerzen der Patient:innen lindern kann. Diesen Effekt haben Forschende nach nur zehn Minuten bei den Patient:innen, die einen Therapiehund zur Seite gestellt bekommen haben, feststellen können.
Die tierischen Kumpanen können auch so etwas wie fellige Therapeut:innen sein: Eine Umfrage von "Certa Pet" mit 298 Menschen, die von Therapiehunden unterstützt werden, hat gezeigt, dass sie sich durch sie sicherer fühlen, mehr Energie haben, besser schlafen und weniger Stress haben. In einer Metaanalyse von 17 Studien aus dem Jahr 2018 haben Wissenschaftler:innen herausgefunden, dass Tiere Menschen mit psychischen Krankheiten von ihren Symptomen ablenken können, sie beruhigen, ihnen helfen ihr Selbstvertrauen zu bewahren und ihnen gute Kameraden sein können.
Von Affe bis Schwein – ungewöhnliche emotionale Stützen
Einer dieser vierbeinigen Kameraden ist Finn, das Kaninchen. Der fellige Kumpane unterstützt Erin Scannell, eine junge Amerikanerin, auf dem Weg zu ihrer psychischen Gesundheit. Bei ihr wurden zum ersten Mal in der High School schwere Depressionen diagnostiziert. Im Laufe ihres Studiums bekam Erin Scannell eine einmalige Chance von der University of Delware in ein ausgezeichnetes Programm für Tierwissenschaften an der Cornell University wechseln, wie sie gegenüber "CNN" berichtet. Doch der Umzug führt bei der jungen Frau zu starken Angstsymptomen und nächtlichen Panikattacken. Ihr Therapeut schlug ihr vor, dass ein vierbeiniger Freund sie unterstützen sollte. So kam Finn zu ihr als "Emotional Support Animal".
"Emotional Support Animals" (ESA) sollen Menschen mit psychischen Erkrankungen im Alltag eine Stütze sein. Anders als Assistenztiere sind diese Tiere nicht in Assistenzleistungen ausgebildet, sondern helfen ihren Besitzer:innen durch ihre Anwesenheit. Um ein Tier in den USA als ESA registrieren zu lassen, müsse ein Therapeut in einem Empfehlungsschreiben erklären, dass ein Mensch das Tier als emotionale Stütze benötige, sagt die Tierexpertin Nicole Ellis gegenüber "Bestlife". Für Erin Scannell ist klar, dass Finn ihr sehr geholfen hat. Er sei immer ein Grund gewesen, um nach Hause zu kommen und sich nicht die ganze Nacht in der Bibliothek, um die Ohren zu schlagen, sagt sie gegenüber "CNN". Finn begeistert mittlerweile auch über 14.000 Menschen auf Instagram, die dem felligen Kumpanen von Scannell dort folgen.
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Es gibt viel mehr Tiere wie Finn. Über 350.000 "Emotional Support Animals" sind bei National Service Animal Registry registriert. Eine gewinnorientierte Firma, die Zertifikate für Besitzer:innen verkauft. Die meisten Menschen denken bei einem Therapietier sicherlich an Hunde – vielleicht auch noch an Katzen, Kaninchen oder Meerschweinchen – doch sicherlich nicht an einen Pfau oder einen Affen. Mittlerweile sind die Regeln rund um "Emotionals Support Animals" strenger geworden. Viele Airlines zum Beispiel nehmen nur noch Hunde als Therapietier mit in den Flieger und verwehren den etwas ausgefalleneren Tieren den Zutritt. Doch lohnt es sich trotzdem, einen Blick auf zehn etwas ungewöhnlichere "Emotionals Support Animals" zu werfen. Auch wenn das ein oder andere (Wild)tier sicherlich lieber in der freien Wildbahn leben würde, statt als Unterstützer von Menschen. Wir zeigen Sie in der Bildergalerie!