Die renommierte Universität von Kalifornien in Berkeley wird wegen der Lungenkrankheit SARS mehrere hundert asiatische Studenten nicht aufnehmen.
Berkeleys Kanzler Robert Berdahl teilte am Montag auf der Website der Universität mit, die Entscheidung sei nach Rücksprache mit Gesundheitsbehörden der Stadt gefällt worden. Betroffen seien Studenten zum Sommersemester aus Hongkong, Taiwan, China und Singapur. Deren Studiengebühren würden in vollem Umfang erstattet.
Das Schwere Akute Atemwegssyndrom (SARS) wurde zuerst im November in Südchina beschrieben und hat sich inzwischen auf etwa 30 Staaten ausgebreitet. Weltweit wurde am Montag von fast 7000 Fällen und 461 Toten berichtet mit einem Schwerpunkt in Ostasien. Die Krankheit ist in Rund sechs bis zehn Prozent der Fälle tödlich, ein Heilmittel ist nicht bekannt.
Lage wegen SARS noch immer Besorgnis erregend
Im Kampf gegen die lebensgefährliche Lungenkrankheit SARS hat die Hauptstadt Peking nach den Worten des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao Fortschritte gemacht, die Lage sei aber noch immer Besorgnis erregend.
Es bleibe noch viel Arbeit zu tun, zitierte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua Jiabao am Dienstag. Der Ministerpräsident habe sich am Vortag beim Besuch eines Notkrankenhauses in Peking geäußert. In China sind offiziellen Angaben zufolge 206 Menschen an SARS gestorben und fast 4300 infiziert. Wegen der Krankheit will die Universität von Kalifornien in Berkeley mehrere hundert asiatische Studenten nicht aufnehmen.
Jiabao warnte bei seinem Besuch des Xiaotangshan-Krankenhauses die Behörden davor, im Kampf gegen SARS nachzulassen. "Ein große Menge anstrengender Arbeit ist noch zu erledigen, um die Epidemie bald unter Kontrolle zu bringen", sagte Jiabao.
Das Krankenhaus war innerhalb von sieben Tagen am Stadtrand von Peking errichtet worden, um die zahlreichen Erkrankten behandeln zu können. Derzeit lägen in dem Hospital 324 Patienten, berichtete die staatliche Zeitung "China Daily". Nach offiziellen Angaben starben allein in der Hauptstadt 103 Menschen an dem Schweren Akuten Atemwegssyndrom (SARS), fast 1900 Menschen haben sich damit angesteckt. Um eine Ausbreitung der Krankheit zu vermeiden, sind Xinhua zufolge in der 14-Millionen-Stadt Peking fast 16.500 Menschen unter Quarantäne gestellt worden.
Weltweit jetzt 7000 Infizierte
Der Mobilfunkhersteller Motorola hat seine größte Vertretung in Peking geschlossen, nachdem ein Mitarbeiter an SARS erkrankt war. Rund 1000 Beschäftigte würden bis 12. Mai von zu Hause aus arbeiten, teilte das Unternehmen mit. Motorola ist der zweitgrößte Mobiltelefonhersteller weltweit und einer der größten Investoren in China.
Weltweit haben sich nach offiziellen Angaben fast 7000 Menschen mit SARS infiziert, 464 erlagen der Krankheit. Nach China sind vor allem Hongkong und Singapur betroffen, der Schwerpunkt der Ausbreitung liegt in Ostasien.