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Corona-Lage in China angespannt
STORY: In einem großen Krankenhaus in der Stadt Chengdu im Südwesten von China herrscht am Mittwoch der Ausnahmezustand. Immer wieder werden Corona-Patienten eingeliefert. Das Krankenhaus ist so voll, dass Patienten teilweise in den Wartebereich geschoben werden müssen. Vor und in der Notaufnahme des Krankenhauses bildeten sich lange Schlangen. Die meisten Patienten, die mit dem Krankenwagen ankamen, mussten mit Sauerstoff versorgt werden. Eine Mitarbeiterin des Krankenhauses berichtete, dass keine Covid-Medikamente vorrätig seine. Man könne den Menschen nur Arzneien geben, die Symptome wie Husten linderten. Die Volksrepublik hatte Anfang des Monats nach Protesten der Bevölkerung einen abrupten Kurswechsel in seiner Corona-Politik vollzogen und immer mehr Lockerungen eingeleitet. Dies führte allerdings zu einer starken Infektionswelle, die Krankenhäuser und auch Bestattungsinstitute massiv unter Druck setzt. Rund um das größte Bestattungsinstitut in Chengdu waren alle Parkplätze belegt, es fanden permanent Leichenzüge statt, aus dem Krematorium quoll Rauch. Ein Mitarbeiter sagte, man sei so beschäftigt, dass man nicht mal Zeit zum Essen habe. Das gehe seit Lockerungen der Maßnahmen so. Viele Menschen seien an Covid gestorben. Offenbar bringt die Kehrtwende in der Corona-Politik das Gesundheitssystem an die Grenzen. Zudem gibt es erhebliche Zweifel an den offiziellen Daten zur Corona-Lage. So meldeten die Behörden für Dienstag nur drei neue Todesfälle nach einem für Montag. Unterdessen hob auch die chinesische Sonderverwaltungszone Hongkong fast alle Corona-Schutzmaßnahmen auf. Der verpflichtende PCR-Test für Reisende aus dem Ausland entfalle ab Donnerstag ebenso wie der lokale Impfpass, der notwendig für den Zugang zu den meisten Veranstaltungen war, kündigte der Hongkonger Regierungschef John Lee am Mittwoch an. Auch die Vorschriften zur maximalen Anzahl an Personen, die sich treffen dürfen, fallen weg. Das Tragen einer Maske sei allerdings weiter vorgeschrieben.