"Rock am Ring" am Nürburgring in der Eifel, "Rock im Park" in Nürnberg: Am kommenden Wochenende (jeweils 2. Juni bis 4. Juni) finden in Deutschland gleich zwei große Festivals statt. Doch während bei den Fans die Vorfreude auf Musik und Party steigen, schwingt in den Planungen der Veranstalter gerade nach dem Anschlag von Manchester mit 22 Toten auch die Sorge um die Sicherheit mit.
So wird allein das Event am Nürburgring durch mehr als 1200 Polizisten gesichert, wie der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz am Mittwoch bekannt gab. Geplant sei neben einer Wache vor Ort unter anderem auch der Einsatz von Zivilbeamten. Ziel sei nicht nur die Eindämmung von Straftaten auf dem Festivalgelände, sondern auch der "Schutz der Veranstaltung vor Gefahren von außen", sagte der Minister. Die Sicherheitsbehörden in Rheinland-Pfalz müssten weiter von einer "hohen abstrakten Gefährdungslage" ausgehen, "die sich jederzeit in Form von Anschlägen realisieren kann".
Der Organisator des Zwillingsevents, die Firma Live Nation, hatte bereist zuvor angekündigt, seine Sicherheitsmaßnahmen deutlich zu erhöhen. Der stern erklärt, was am Wochenende am Nürburgring und in Nürnberg konkret verboten ist und worauf sich Festivalbesucher sonst noch einstellen müssen.
Taschen und Rucksäcke tabu, Rückzieher bei Getränken
Generell müssen sich Besucher am Wochenende auf strenge Gepäck- und Taschenkontrollen einstellen. Vor allem wer großes Gepäck oder einen voll beladenen Bollerwagen mitführe, müsse mit "erheblichen Wartezeiten" beim Betreten des Geländes rechnen, heißt es. Zur eigenen Sicherheit ist es Besuchern zudem untersagt, "Taschen, Rucksäcke und Behältnisse aller Art" mitzubringen. Neben der benötigten Campingausrüstung sind "neben persönlicher Kleidung nur Handys, Portemonnaies, Schlüsselbund und Gürteltasche oder Bauchtasche" erlaubt. Weiter heißt es: "Sämtliche nicht erforderlichen Gegenstände und Utensilien sollten unbedingt zu Hause, auf den Campingplätzen oder im Auto zurückgelassen werden".
In einem Punkt ruderte der Veranstalter jedoch nachträglich zurück. Hatte es zunächst geheißen, dass auch die Mitnahme jeglicher Getränke unabhängig von der Packung nicht gestattet sei, weichten die Verantwortlichen diesen Punkt nach Protesten der Besucher am Montag leicht auf. Demnach dürfen nun doch "faltbare Trinkflaschen aus Kunststoff bis zu einer Größe von 0,5 Liter" mitgebracht werden, müssen beim Betreten jedoch "zwingend leer sein", teilte "Rock am Ring" auf Facebook mit. Auf dem Gelände werde es dann Wasserentnahmestellen geben, wo die Flaschen befüllt werden können, heißt es in dem Posting. Dafür stelle man auch weiterhin kostenlose Becher zur Verfügung.
"Rock im Park" und "Rock am Ring" bieten App an
Über aktuelle Änderungen, Notfallmaßnahmen oder gar Räumungen können sich Besucher jederzeit neben den Servicepoints vor Ort auch auf den Facebook- und Twitter-Seiten (nur "Rock am Ring") der jeweiligen Veranstaltung informieren, zudem stellen beide Events eine App (Android und iOS) zum Download zur Verfügung.
+++ Alle Sicherheitshinweise und -maßnahmen bei "Rock am Ring" können Sie hier nachlesen, die von "Rock im Park" hier. +++
Trotz aller Sicherheitsvorkehrungen bitten die Veranstalter dennoch um "erhöhte Aufmerksamkeit und Wachsamkeit" aller Besucher. Bei Verdachtsmomenten sollten umgehend "Ordnungsdienste oder die Polizei" verständigt werden, schreibt "Rock im Park" auf seiner Homepage.
Man bedanke sich für die Kooperation und wünsche ein "friedliches und denkwürdiges Festivalerlebnis", heißt es dort weiter.