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"Bares für Rares" Sachsen erfanden den Nassrasierer in den USA – nach 150 Jahren taucht er wieder in Sachsen auf

"Bares für Rares"
Horst Lichter bekommt bei "Bares für Rares" einen Nassrasierer aus dem 19. Jahrhundert präsentiert.
© ZDF
Eine verrückte Geschichte bekamen die Zuschauer von "Bares für Rares" am Dienstag serviert: Drei Sachsen wanderten im 19. Jahrhundert in die USA aus und erfanden dort einen Nassrasierer. 150 Jahre später verkaufen ihn zwei Sachsen in der ZDF-Trödelshow.

Ein ungewöhnliches Stück haben Helge à Tellinghusen und sein Stiefsohn Michael Sommer aus dem sächsischen Elstertrebnitz mit zu "Bares für Rares" gebracht. "Das Griffstück sieht aus, als wenn es von einem Rasierer wäre", rätselt Horst Lichter, "aber oben kommt irgendwas anderes rein".

Tatsächlich handelt es sich um einen Nassrasierer, wie Sven Deutschmanek erläutert. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts habe man sich in Europa mit Messern rasiert. Doch dann machte man sich Gedanken, das Rasieren sicherer zu machen. Es seien drei Brüder aus Sachsen gewesen, die sich dazu Gedanken gemacht hätten. Frederick, Richard und Otto Kampfe sind 1870 nach New York ausgewandert. Dort habe Frederick Kampfe den "Star Safety Raser" erfunden und 1875 eine Firma für Rasierer gegründet. Das hier vorliegende Exemplar sei um 1900 entstanden, vermutet der Experte. Kampfes Firma sei die größte Konkurrenz für die Firma Gilette gewesen, Letztere habe sich schließlich durchgesetzt.

Eine tolle Geschichte bei "Bares für Rares"

Insgesamt ist es aber eine tolle Geschichte: Die Brüder Kampfe wanderten von Sachsen in die USA aus, von dort aus kam der Rasierer wieder zurück nach Leipzig und liegt nun auf dem Tisch der ZDF-Trödelshow. Mit 50 Euro wären die Verkäufer schon zufrieden, "für die Enkelkinder". 30 bis 50 Euro hält Sven Deutschmanek für möglich. 

Im Händlerraum hat Jan Čížek gleich eine Idee, wie man das Objekt verwenden könnte: "Eine wunderschöne Dekoration für einen Barbier-Laden." Julian Schmitz-Avila könnte sich dagegen ein Hygiene-Museum vorstellen und bietet zum Start 40 Euro. Während die Damen in der Runde schweigen, beteiligen sich alle drei Männer rege an der Versteigerung. Und so klettert der Preis schnell über den Schätzwert und wird sogar dreistellig.

Mit 140 Euro erhält Schmitz-Avila schließlich den Zuschlag - für die Verkäufer ein tolles Geschäft. "Die Kinder werden sich freuen", resümiert Helge à Tellinghusen zufrieden.

Quelle:  "Bares für Rares" in der ZDF-Mediathek

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