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Zweifache Oscar-Gewinnerin Emma Thompson wird 60: spannende Fakten zu der lustigen Briten

Emma Thompson
Schon als Schulkind engagierte Emma Thompson sich politisch und sammelte Geld für Umweltorganisationen
© newscom / Picture Alliance
Emma Thompson hat am Montag das sechste Jahrzehnt angebrochen - und wird kein bisschen leiser. Die zweifache Oscar-Preisträgerin ist bekannt für ihren Humor und offene Worte, mit denen sie sich für hungrige Schulkinder, die #MeToo-Kampagne und Klimaschutz einsetzt. 

"Ich bin ein linke, feministische, libertäre weiße Atheistin", beschreibt sich die Schauspielerin Emma Thompson gern selbst. Der Liebling der britischen Theaterszene - inzwischen mit dem britischen Ehrentitel Dame ausgezeichnet - feiert heute ihren 60. Geburtstag.

Wahrscheinlich war schon bei ihrer Geburt im tristen Nachkriegs-London klar, dass sie vor der Kamera landen würde. Ihre Eltern waren beide Schauspieler, liberal, humorvoll. Das Haus sprühte vor kreativer Energie und illustren Gästen wie dem Schauspieler Alec Guinness, der Emma mit acht Jahren die Sache mit den Bienen und Blumen erklärte. Doch erst als sie an der Uni in Cambridge Englisch studierte und als erste Frau zur Comedy-Truppe "Footlights" eingeladen wurde, entwickelte sie ein politisches Bewusstsein.

Zwei Oscars in den 1990er Jahren

Ihren Durchbruch in Großbritannien hatte sie mit der Weltkriegs-Fernsehserie "Fortunes of War" für die sie mit ihrem späteren Ehemann Kenneth Branagh vor der Kamera stand. International berühmt wurde sie 1992 mit der Hauptrolle in "Wiedersehen in Howards End" (1992) neben Anthony Hopkins, Helena Bonham Carter und Vanessa Redgrave. Dafür erhielt sie ihren ersten Oscar.

Damals war sie schon mit dem Schauspieler und Regisseur Branagh verheiratet; die beiden wurden als Ken'n'Em bekannt und als Nachfolger des Promi-Paares Laurence Olivier und Vivien Leigh von der Regenbogenpresse gefeiert. Die Ehe hielt jedoch nicht lange - Branagh begann eine Affäre mit Helena Bonham Carter und Thompson ließ sich 1995 scheiden. Im selben Jahr traf sie ihren heutigen Ehemann Greg Wise am Set von Ang Lees "Sinn und Sinnlichkeit" (1995), für das sie Jane Austens Klassiker adaptierte und ihren zweiten Oscar erhielt.

"Du meine Güte, bin das wirklich ich?"

Bekannt wurde Emma Thompson vor allem als romantische und vornehme junge Lady in Kostümdramen. Das ist all ihren politischen Überzeugungen so entgegengesetzt, dass sie sich in einem Interview mit "Australian Women's Weekly" daran erinnerte, wie selbst ihre Mutter sie einmal anschrie: "'Oh nein! Du wirst keine andere gute Frau in einem Kleid spielen!' Und ich dachte: 'Du meine Güte, bin das wirklich ich?'" Ihren größten kommerziellen Erfolg hatte sie mit einer tragischen Rolle in "Tatsächlich... Liebe" (2003).

Seither war sie in mehreren Folgen der "Harry Potter"-Serie zu sehen sowie in "Eine zauberhafte Nanny" (2005) und "Bridget Jones' Baby" (2016) - für beide verfasste sie auch das Drehbuch. In der Fallada-Verfilmung "Jeder stirbt für sich allein" (2016) spielte sie die weibliche Hauptrolle in der wahren Geschichte eines Arbeiterehepaars, das sich den Nazis widersetzt. "Manchmal kommt einem etwas unter, das wirklich eine große Tiefe und Weite hat", sagte sie dem "Independent". "Das sind die Jobs, für die Sie als Künstlerin leben. Das war einer von denen."

Emma Thompson engagierte sich schon früh

Aktivismus liege ihr im Blut, gestand sie der neuseeländischen "Now To Love"-Onlineplattform. Schon in der liberalen Londoner Mädchenschule marschierte sie bei Anti-Atomwaffen-Protesten mit, unterstützte die Streiks der Bergleute und sammelte Geld für Greenpeace. Mit letzteren arbeitet sie bis heute zusammen und hat erst vor kurzem die Arktis besucht, um die Auswirkungen des Klimawandels mit eigenen Augen zu sehen. "Man muss wirklich herausfinden, wie viele Milliarden für die Lügen ausgegeben werden, die die Leute über das Klima erzählen", sagte sie dem "Independent". "Es ist furchterregend. Wirklich furchterregend."

Dabei geht sie keinen Auseinandersetzungen aus dem Weg: Ein wütender Treckerfahrer spritzte sie während einer Anti-Fracking-Demo mit Gülle aus seinem Tank voll, sie selbst bezeichnete die Leugner der globalen Erwärmung als "übergeschnappt" und sprach sich gegen den Brexit aus. "Ich glaube wirklich, dass es ein Gesetz für die Reichen und eines für die Armen gibt", sagte sie dem "Independent". "Ich bin in vielen Dingen zynisch."

"Ich würde sagen, es ist die beste Zeit von allen."

Mit 60 will sie etwas weniger arbeiten und vor allem ihr Leben genießen: "Keine weiteren Perioden: Erledigt! Wechseljahre vorbei: Hurra! Kinder erwachsen: Tschüss! Wenn Sie 20 oder mehr Jahre geschafft haben - dann geht es Ihrer Ehe gut." In einem Interview mit "Vulture" freute sie sich auf die nächsten Jahre: "Die Jugend im Alter, sozusagen. Ich würde sagen, es ist die beste Zeit von allen."

In diesem Jahr wird sie in mindestens drei Filmen zu sehen sein: Wieder als die Leiterin der MIB in der vierten Folge von "Men in Black", als Talkshow-Moderatorin in der Tragikomödie "Late Night", die im Juni in die US-amerikanischen Kinos kommen soll, und in der romantischen Weihnachtskomödie "Last Christmas".

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sve DPA

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