Kriegsberichterstatter Reporterlegende Peter Arnett gestorben

Peter Arnett marschiert mit vietnamesischen Truppen in Vietnam im Jahr 1965. Foto: Uncredited/AP/dpa
Peter Arnett marschiert mit vietnamesischen Truppen in Vietnam im Jahr 1965. Foto
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Er berichtete aus Saigon, aus Bagdad, machte Interviews mit Saddam Hussein und Osama bin Laden: Peter Arnett lieferte jahrzehntelang Nachrichten aus den Brennpunkten der Welt.

Für seine Berichterstattung zum Vietnamkrieg hatte er den Pulitzer-Preis gewonnen, nun ist Reporterlegende Peter Arnett im Alter von 91 Jahren in Kalifornien gestorben. Der frühere AP- und CNN-Korrespondent starb bereits am Mittwoch in Newport Beach südlich von Los Angeles an Prostatakrebs, wie US-Medien unter Berufung auf Angehörige berichteten.

Um eine Nachricht zu übermitteln, schwamm er nach Thailand

Mit seiner Berichterstattung habe er "das Wesen des Krieges erfasst" und Generationen von Journalisten inspiriert, schreibt die "New York Times". Der gebürtige Neuseeländer, der mit 17 Jahren die Schule abbrach, habe "Nachrichten geliefert und Regeln gebrochen." 

So berichtet das Blatt von einer Anekdote von Anfang der 1960er Jahre. Damals habe Arnett über einen Putsch in Laos berichtet. Weil das Telegrafenamt in der Hauptstadt Vientiane blockiert gewesen sei, sei Arnett in den Mekong gesprungen und nach Thailand geschwommen, um seinen Bericht zu übermitteln. 

Für die US-Nachrichtenagentur AP berichtete Arnett rund ein Jahrzehnt lang von den Schlachtfeldern in Vietnam. 1966 wurde seine Arbeit mit dem Pulitzer-Preis geehrt. Als Kriegsreporter habe er auch aus Ländern wie Afghanistan, dem Libanon, Angola und El Salvador berichtet. 

Interviews mit Saddam Hussein und Osama bin Laden

Weltweit bekannt machten ihn aber seine Berichte aus dem Irak. Während fast alle westlichen Journalisten kurz vor Ausbruch des zweiten Golfkrieges das Land verlassen hatten, berichtete Arnett im Januar 1991 live aus Bagdad, während in der Nähe Raketen einschlugen. Er sei damals "Augen und Ohren von Millionen Menschen weltweit" gewesen, schreibt die "New York Times". 

Arnett führte auch exklusive und teils umstrittenen Interviews, etwa mit dem damaligen irakischen Präsidenten Saddam Hussein. Im Jahr 1997 interviewte er den späteren Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, Osama bin Laden. 

2007 ging Arnett in den Ruhestand, wie die "New York Times" schreibt. Später habe er Journalismus unterrichtet. Arnett, der im Laufe seines Lebens die US-Staatsbürgerschaft angenommen hatte, veröffentlichte zwei Memoiren. Im Jahr 1964 habe er eine Vietnamesin geheiratet und zwei Kinder mit ihr bekommen. Die Ehe sei später geschieden worden.

dpa

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