Beerdigung von Leonard Nimoy Wie "Captain Kirk" sein Fernbleiben entschuldigt

  • von Frank Siering
William Shatner schafft es nicht zur Beerdigung von Leonard Nimoy - und glaubt, einen guten Grund dafür zu haben. Die Fans von "Mr. Spok" sehen das anders, bringen "Captain Kirk" in Erklärungsnot.

Die New York Daily News hielt sich mit Spott und Zorn am Sonntag nicht zurück: "Captain Jerk" stand da in großen Lettern auf der Titelseite der Tageszeitung. Die Schlagzeile bezog sich auf keinen Geringeren als den William Shatner, Kapitän des Raumschiff Enterprises.

Der war nämlich nicht rechtzeitig von seinem Florida-Besuch in Palm Beach – Shatner war dort für ein Charity Event – nach Los Angeles zurückgekehrt, um an der Beerdigung seines "Bruders" (O-Ton Shatner) Leonard Nimoy aka "Mr. Spock" teilzunehmen. Dafür wurde Shatner nicht nur von den Medien, sondern auch im Internet schwer attackiert. "Unsensibel", "arrogant" oder "dumm und abgezockt" waren nur einige der Kommentare, die sich Shatner von vielen seiner zwei Millionen Twitter-Fans anhören musste.

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Shatner ging in die Offensive und stellte sich bei Twitter seinen Kritikern. Er schrieb, er habe sich dafür entschieden, seine vor Monaten getroffene Entscheidung, an der Charity-Aktion teilzunehmen, einzuhalten. "Es wurde sehr viel Geld eingesammelt. Jetzt könnt ihr mich dafür fertigmachen, wenn ihr wollt", so Shatner.

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Dazu stellte er das Titelblatt der Daily News vom Sonntag ins Netz und schrieb dazu: "Lasst uns gerne darüber diskutieren."

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Shatner weiter: "Ich finde es merkwürdig. Die Schlagzeile ist schrecklich, aber der Artikel behauptet das Gegenteil."

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Shatner war fast 50 Jahre lang gut befreundet mit Nimoy. Umso erstaunlicher ist es für viele Fans, dass es Captain Kirk nicht rechtzeitig zur Beerdigung seines ehemaligen Kollegen schaffte. Nimoy war am Freitag mit 83 Jahren nach einem schweren Lungenleiden in Los Angeles gestorben.

Diskussionen um die Männerfreundschaft

Am Sonntag gegen 11.30 Uhr wurde Shatner schließlich doch noch in Los Angeles am Flughafen gesichtet. Die Beerdigung von Nimoy hatte allerdings schon gegen neun Uhr morgens stattgefunden. Somit hatte Shatner die Trauerfeier tatsächlich verpasst. In einem letzten Versuch, den Millionen Mr.-Spock-Fans die Situation zu erklären, schrieb Shatner noch via Twitter: "Ein weiteres Missverständnis ist, dass die Leute zu glauben scheinen, dass es die ganze Nacht Flüge nach Los Angeles gibt."

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In Windeseile brach in der Bloggersphäre eine Diskussion los, ob Shatner und Nimoy tatsächlich so gut befreundet waren, wie bislang immer angenommen wurde. "Wenn dein angeblich bester Freund es nicht schafft, zu deiner Beerdigung zu kommen, dann war es diese Freundschaft wahrscheinlich niemals wirklich wert", fasste ein aufgebrachter Spock-Fan die lapidare Art und Weise zusammen, wie Captain Kirk seinen "liebsten Vulkanier" am Schluss hängen ließ. Zumindest in der TV-Serie wäre so etwas wohl niemals passiert.

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