Die Abkühlung kam mit Starkregen, Blitz und Donner: Heftige Unwetter haben am Sonntag über Teilen Deutschlands getobt. Besonders betroffen waren Bayern und Baden-Württemberg. In Sigmaringen mussten sich am Nachmittag 2500 Pfadfinder und ihre Besucher in eine Bundeswehrkaserne retten. Sturmböen hatten ihrem Zeltlager zugesetzt. 38 Menschen mussten medizinisch versorgt werden, zehn kamen sogar ins Krankenhaus.
In Teilen Schwabens und der Oberpfalz wurden Bäume entwurzelt und blockierten Fahrbahnen und Bahnstrecken, teilte die Polizei mit. Ein Mensch wurde schwer verletzt, als in Neu-Ulm bei einer Veranstaltung eines Hundesportvereins ein Zelt einstürzte. In Regensburg deckte der Sturm die Blechdächer mehrerer Rohbauten ab. Bahnstrecken mussten gesperrt werden, vor allem weil Bäume die Gleise blockierten.
Regen und Hagel über Ostdeutschland
Am Nachmittag und Abend zogen die Unwetter dann auch über den Osten Deutschlands. Starke Regenfälle mit Hagel überfluteten die Autobahn 4 bei Jena. Die Feuerwehr war stundenlang im Einsatz, um das gestaute Wasser von der Fahrbahn zu pumpen. Der Stau Richtung Frankfurt/Main erreichte eine Länge von etwa 17 Kilometern, Richtung Hermsdorfer Kreuz waren es etwa fünf, sagte ein Sprecher des Lagezentrums in Erfurt. Autofahrer, darunter viele Pendler, Urlaubsrückkehrer und Fußballfans, mussten sich in Geduld üben.
Auch in Berlin hieß es in der Nacht zum Montag: Land unter. Ein unwetterartiger Wolkenbruch setze im Ortsteil Friedenau etliche Straßen und Keller unter Wasser. Auch eine Tiefgarage wurde geflutet. Dabei wurden zwölf Autos durch die Wassermassen beschädigt. Innerhalb kurzer Zeit musste die Berliner Feuerwehr zu rund 75 wetterbedingten Einsätzen ausrücken.