IS-Vandalismus in antiken Stätten Ban ruft zum Handeln auf, Militärs bremsen

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ist entsetzt über den Vandalismus des Islamischen Staats in antiken Stätten. Er ruft die Weltgemeinschaft zum schnellen Handeln auf. Doch das ist nicht so einfach.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Welt aufgerufen, gegen die Zerstörung des antiken Kulturguts im Irak durch die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) einzuschreiten. Er "rufe die internationale Gemeinschaft dringend auf, rasch diesen abscheulichen terroristischen Aktivitäten ein Ende zu setzen und dem illegalen Handel mit Kulturgütern entgegenzutreten", erklärte Ban. "Die gezielte Zerstörung unseres gemeinsamen kulturellen Erbes stellt ein Kriegsverbrechen dar." Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden.

Die UN-Kulturorganisation Unesco hatte zuvor mitgeteilt, dass die Dschihadisten nach antiken Stätten in Mossul und Nimrud nun auch Teile der historischen Stätte Hatra zerstört hätten. Der irakische Minister für Tourismus und Altertümer, Adel Fahad al-Scherschab, rief die internationale Militärallianz zum Einschreiten auf. Der UN-Sicherheitsrat hatte im Februar eine Resolution verabschiedet, um die Finanzierung der Dschihadisten durch den Handel mit Kulturgütern sowie den Verkauf von Öl und die Erpressung von Lösegeld einzudämmen.

US-Kommandeur fordert "strategische Geduld"

Die US-geführte Militärkoalition teilte am Sonntag mit, sie habe zwölf Luftangriffe im Irak geflogen, wobei auch eine IS-Einheit bei Mossul und zwei Bagger zerstört worden seien - der IS hatte die archäologischen Stätten mit Planierraupen niedergewalzt. Der US-Oberkommandeur Martin Dempsey rief zur "strategischen Geduld" auf. Bei einer Ausweitung der Luftangriffe drohten mehr Zivilisten getötet zu werden, was den Dschihadisten in die Hände spielen würde, sagte der General. "Wir haben daher eine Verantwortung, beim Einsatz der Luftwaffe sehr präzise zu sein. Und das bedeutet, dass es Zeit braucht", sagt Dempsey.

DPA
dho/DPA

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