Nach zehntägigem Kampf gegen Wald- und Buschbrände in Kalifornien konnten die Löschteams am Montag erstmals aufatmen: Zahlreiche der über 1400 lodernden Brände waren nach Einschätzung der Behörden weitgehend unter Kontrolle. Der kalifornische Gouverneur Arnold Schwarzenegger bedankte sich am Montag bei den über 19.000 Feuerwehrleuten, die aus 41 Bundesstaaten zu Hilfe geeilt waren. 80 Prozent der Feuer seien dank ihrer "herausragenden Arbeit" nun eingedämmt, so Schwarzenegger.
Kühler Nebel entlang der Pazifikküste kam den Löschteams zur Hilfe. Brandexperten rechnen aber damit, dass die Feuer angesichts des heißen Sommers erst in einigen Wochen vollständig gelöscht sein werden. Die Wettervorhersagen sagen für die kommenden Tage keine oder nur sehr geringe Niederschläge voraus. Der Höhepunkt der Waldbrandsaison wird traditionell erst Ende Juli und im August erreicht.
Küstenhighway 1 weiter gesperrt
Auch in dem malerischen Küstenort Big Sur wurde die Arbeit der Feuerwehrleute durch eine höhere Luftfeuchtigkeit erleichtert. Dennoch war das dortige Feuer erst zu drei Prozent unter Kontrolle. In dem von vielen Touristen besuchten Küstenabschnitt waren auch am Montag noch über 1000 Häuser von Flammen bedroht. Der Küstenhighway 1, der San Francisco und Los Angeles verbindet, blieb im Raum Big Sur weiterhin für den Verkehr gesperrt.
Angesichts der ausufernden Brände hatte US-Präsident George W. Bush am Samstag die Region zum Notstandsgebiet erklärt. Damit können Hilfen für die Löscharbeiten sowie finanzielle Zuwendungen unbürokratisch und schnell organisiert werden.
Schwarzegger: Am 4. Juli auf Feuerwerkskörper verzichten
Schwarzenegger appellierte an die Kalifornier, am Nationalfeiertag am 4. Juli wegen der Trockenheit auf Feuerwerkskörper zu verzichten. Es sei "einfach zu gefährlich", warnte er. Er hatte bereits Anfang Juni einen Trockenheitsnotstand in Kalifornien ausgerufen.
Seit Ausbruch der zumeist von Blitzen entfachten Feuer am vorigen Wochenende sind etwa 1600 Quadratkilometer Land von den Flammen niedergebrannt worden. In den dünn besiedelten Gebieten wurden bisher aber lediglich 30 Häuser zerstört. Menschen wurden nicht verletzt.
Bei den schweren Bränden im vergangenen Oktober zwischen San Diego und Los Angeles waren über ein Dutzend Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 2000 Häuser wurden zerstört. Hunderttausende Menschen mussten zeitweise ihre Häuser verlassen. Mehrere Feuer waren von Brandstiftern gelegt worden.