Qualzucht Bullycat: Tierschützer warnen vor diesem Social-Media-Trend

Ihre Beine sind kurz und stummelig, ihre Haut ist haarlos und faltig. Schön anzusehen sind sogenannte "Bullycats" nicht. Und doch liegt die Katzenzüchtung im Trend. Immer öfter sieht man sie auf Social-Media-Plattformen wie etwa TikTok oder Instagram – zum Missfallen von Tierschützern weltweit. 

Den Namen "Bullycats" haben die Katzen bekommen, weil sie der Hunderasse "American Bully" ähnlich sehen. Seit American Bullys in Großbritannien von der Regierung verboten wurden, steigt die Beliebtheit von Bullycats rasant.

Bullycats sind aufgrund ihrer Züchtung anfällig für gesundheitliche Probleme. Weil ihre Beine verkürzt sind, leiden sie häufig unter Gelenkproblemen, ihre faltige Haut begünstigt chronische Hautinfektionen. Die Lebenserwartung verkürzt sich bei Bullycats im Vergleich zu anderen Katzen enorm. Die meisten werden nicht älter als sechs Jahre.

Die Royal Society for the Prevention of Cruelty to Animals (RSPCA) ist eine der einflussreichsten Tierschutzorganisationen in Großbritannien. Sie warnt vor dem gefährlichen Trend der Qualzuchten. Damit sind Tiere gemeint, die aufgrund ihrer angezüchteten Merkmale ein Leben mit Schmerzen und Schäden führen müssen.

Auch der Deutsche Tierschutzbund spricht sich entschieden gegen den Trend aus. Das Bewusstsein für das damit einhergehende Leid fehle in der Gesellschaft weitestgehend, heißt es auf der Website des Tierschutzbundes. Und weiter: "Social-Media-Trends und Prominente mit solchen 'angesagten' Haustieren verstärken die Nachfrage nach Qualzuchten zusätzlich."

Bullycats müssten aufgrund ihrer Zucht besonders starke Beeinträchtigungen hinnehmen. Da sie keine Schnurrhaare haben, komme das dem Verlust eines Sinnes gleich, so der Tierschutzbund. Und weil sie kein Fell haben, müssten die Tiere frieren. Tierschützer empfehlen Menschen, die sich eine Katze zulegen möchten, darauf zu achten, dass keine Qualzucht vorliegt.