Die Masche ist an Hinterlistigkeit nicht zu überbieten: Ein Betrüger ruft bei älteren Menschen an und gibt sich als Enkel oder Neffe aus. Mit dem Vorwand in finanziellen Nöten zu stecken, werden die Senioren dann um eine meist größere Geldsumme geprellt. Obwohl der Trick seit Jahren bekannt ist, fallen immer wieder gutgläubige Opfer darauf herein.
Die österreichische Polizei verdächtigt nun einen kürzlich in Polen festgenommenen mutmaßlichen Betrüger, als Kopf der "Enkeltrick"-Mafia in Deutschland, Österreich und der Schweiz insgesamt "mit ebenjener Masche bis zu eine Milliarde Euro" von Senioren erbeutet zu haben.
Enkeltrick-Erfinder entzog sich der Strafverfolgung
Arkadiusz Lakatosz alias "Hoss" soll den sogenannten Enkel- oder Neffentrick gar 1999 gemeinsam mit seinen beiden Brüdern und einem Schwager in Hamburg erfunden haben. Mit der Betrugsmasche entlockte die Bande Senioren in Deutschland, Österreich und der Schweiz viel Geld, in den drei Ländern wurden tausende Klagen wegen Betrugs eingereicht.
Auch der Sohn von "Hoss" soll an den Betrügereien beteiligt gewesen sein, er steht derzeit in Hamburg vor Gericht. Der 49-Jährige "Hoss" selbst war im Jahr 2001 nach Polen geflüchtet und hatte sich dort jahrelang erfolgreich der Strafverfolgung entzogen. 2014 wurde er zwar festgenommen, kam aber bald wieder auf freien Fuß.
Im Februar nahm die polnische Polizei "Hoss" erneut fest und ließ ihn unter Auflagen frei. Wegen Verstoßes gegen die Auflagen wurde er am Donnerstag in Warschau verhaftet. Österreich hatte einen europäischem Haftbefehl gegen ihn erwirkt.
