Die beiden ehemaligen Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien streiten seit Jahrzehnten um das mehrheitlich von Armeniern bewohnte Kaukasusgebiet Bergkarabach.
Video Neue Kämpfe mit Toten im Südkaukasus

STORY: Der jahrzehntelange Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien ist aktuell wieder in Gewalt umgeschlagen. Beide Nachbarstaaten gaben sich gegenseitig die Schuld am Wiederaufflammen der Kämpfe im Grenzgebiet in der Nacht zum Dienstag. Armeniens Ministerpräsident Nikol Paschinjan äußerte sich in der Hauptstadt Jerewan. "Stand jetzt sind laut Verteidigungsministerium mindestens 49 Soldaten im Einsatz getötet worden. Aber das wird leider nicht die abschließende Anzahl sein." Er sagte, Aserbaidschan habe armenische Ortschaften angegriffen, weil es nicht über den Status der Kaukasusregion Bergkarabach verhandeln wolle. "Aserbaidschan versucht zu behaupten, dass diese Aktionen als Antwort auf Provokation von armenischer Seite erfolgten. Aber wir können versichern, dass diese Information absolut falsch ist und nichts mit der Realität zu tun hat." Aserbaidschans Verteidigungsministerium erklärte wiederum, mehrere Stellungen seiner Streitkräfte seien von der armenischen Armee beschossen worden. Das Land räumte ebenfalls "personelle Verluste" ein. Die USA, die Europäische Union und der Armenien-Verbündete Russland zeigten sich besorgt und forderten einen sofortigen Stopp der Kampfhandlungen. Moskau erklärte, man versuche zur Deeskalation in der Grenzregion beizutragen. Die Türkei, die zu den Unterstützern Aserbaidschans zählt, forderte Armenien dazu auf, Provokationen zu unterlassen.