Japan hat die Region um das havarierte Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zu einer dauerhaften Sperrzone erklärt. Ministerpräsident Naoto Kan sagte am Donnerstag bei einem Besuch in der gleichnamigen Provinz Fukushima die Umgebung des AKW im Umkreis von 20 Kilometern zu einem Sperrgebiet, das niemand ohne staatliche Genehmigung betreten dürfe. Die Regierung hatte dieses Gebiet zwar bereits zuvor zu einer Evakuierungszone erklärt, es gab jedoch kein Verbot, es zu betreten. Die Sperrzonen-Regelung tritt an diesem Donnerstag um Mitternacht (Ortszeit) in Kraft.
Immer wieder waren ehemalige Bewohner trotz der akuten Gefahr durch radioaktive Strahlen auf eigene Faust in ihre Wohngebiete zurückgekehrt, um Habseligkeiten herauszuholen. Das wird jetzt nur noch mit ausdrücklicher Genehmigung und unter Auflagen möglich sein. So soll es nur einer Person pro Haushalt erlaubt werden, das Gebiet für etwa zwei Stunden zu betreten. Die Menschen müssen dabei Schutzkleidung und ein Dosimeter tragen, erklärte Regierungssprecher Yukio Edano. Es werden Busse bereitgestellt, um die Menschen zu ihren Häusern zu transportieren.
Engster Umkreis unzugänglich
Dies gilt allerdings nicht für Menschen, deren Wohnungen in einem Umkreis von drei Kilometern ums das havarierte Kraftwerk liegen. Sie dürfen dieses Gebiet gar nicht mehr betreten.
Die erste Phase der Rückkehraktion solle "in wenigen Tagen" beginnen und etwa ein bis zwei Monate dauern, hieß es. Der Atombetreiber hatte zuvor bekanntgeben, dass mit einer Stabilisierung der Lage im AKW frühestens in sechs bis neun Monaten zu rechnen sei.