Der Tod von Eisbärin Katjuscha ist das Ende einer Ära. Das Raubtier wurde 37 Jahre alt. Tierpfleger fanden die leblose Eisbär-Seniorin an Heiligabend auf ihrer Außenanlage, wie der Zoo am Montag mitteilte. Fast sein ganzes Leben hatte Katjuscha im Berliner Zoo verbracht. Jetzt gibt es dort keine Eisbären mehr. Geht es nach der Tierschutzorganisation Peta, bleibt das auch so.
Die Organisation appelliert in einem Schreiben an Zoodirektor Andreas Knieriem, die Eisbären-Haltung im Zoo und perspektivisch auch im Tierpark aufzugeben. Eisbären in Gefangenschaft würden regelmäßig Verhaltensstörungen entwickeln, weil die Ansprüche an ihren Lebensraum in Gefangenschaft niemals erfüllt werden könnten, schreibt Peta.
"Wenn sich der Berliner Zoo zu einem Ende der Eisbärenhaltung bekennt, wäre dies ein großartiger Schritt mit Signalwirkung für alle anderen Zoos, in denen Eisbären verhaltensgestört im Kreis laufen", wird Peter Höffken, Fachreferent bei Peta zitiert. "Mit Artenschutz hat die Haltung ohnehin nichts zu tun, da im Zoo geborene Eisbären nicht ausgewildert werden können. Die Tiere als reine Besucherattraktion zu halten, muss ein Ende haben."
Berliner Zoo will in den nächsten Wochen Entscheidung zu Eisbären treffen
In Deutschland hat sich die Zahl der Eisbären-Haltungen laut Peta von 13 Zoos im Jahr 2008 auf 11 Zoos im Jahr 2021 verringert. Neben dem Berliner Zoo, in dem nach Katjuschas Tod jedoch kein Eisbär mehr lebt, sind dies der Tierpark Berlin sowie die Zoos in Bremerhaven, Gelsenkirchen, Hamburg, Hannover, Karlsruhe, München, Neumünster, Nürnberg und Rostock.
Ausflug zum Babyfant

Wie es mit der Eisbär-Haltung im Zoo Berlin weitergeht, ist aktuell noch unklar. Das müsse in den kommenden Wochen entschieden werden, hieß es beim Berliner Zoo nach Katjuschas Tod.
Quellen: Peta