Hitzewelle in Europa Buschfeuer bedroht Kapelle in Frankreich – doch sie bleibt unbeschadet stehen

Dieses am 18. Juli 2022 aufgenommene Foto zeigt die Kapelle Saint-Michel-de-Braspart inmitten des Rauchs eines Feuers
Dieses am 18. Juli 2022 aufgenommene Foto zeigt die Kapelle Saint-Michel-de-Braspart inmitten des Rauchs eines Feuers in Braspart, Westfrankreich
© FRED TANNEAU / AFP
In Südfrankreich wüten starke Waldbrände – die extreme Hitze der letzten Tage dort hat ihren Teil dazu beigetragen. Von dem Flammenmeer bedroht war auch eine Kapelle. Doch sie überstand das Inferno unbeschadet. Wie konnte das passieren?

Hitzerekorde und Trockenheit sorgen in Frankreich für extreme Wetterereignisse und Waldbrände. Im Südwesten des Landes kämpfen Feuerwehrleute gegen die Flammen, die dort unter anderem in der Nähe von Campingplätzen wüten. Tausende Menschen mussten schon evakuiert werden.

In Monts d'Arrée bedrohte das Inferno sogar am Montag die Kapelle des Mont-Saint-Michel de Brasparts, wie der öffentlich-rechtliche Sender France 3 berichtete. Das Feuer brach demnach am Nachmittag aus. Nach Angaben der Präfektur Finistère seien dreißig Fahrzeuge und 140 Feuerwehrleute mobilisiert worden, um den Brand einzudämmen und die Kapelle zu schützen.

Feuer reichte dicht bis an die Kapelle heran

Der Meteorologe Guillaume Woznica teilte bei Twitter Videoaufnahmen des Feuers, welches die Kapelle auf einem Hügel bedrohte. "Der Wind erschwert die Arbeit der Feuerwehrleute, während die Temperatur im Schatten immer noch 38°C anzeigt", schreibt er dazu.

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Doch die Kapelle konnte den Flammen standhalten und wurde vom Feuer verschont. Fotos der regionalen Zeitung "Ouest-France" zeigen, wie die steinerne Kapelle, von Rauchschwaden umgeben, unbeschadet steht. Nur wenige Meter von dem Gebäude entfernt ist das Gras verbrannt.

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War es ein Wunder? Eher nicht, wie die Zeitung "Le Télégramme" schreibt. Das Gelände, auf dem die Kapelle steht, habe eine Rolle gespielt. Es gebe kaum Nadelbäume oder Moore um sie herum; der Boden sei felsig.

Fels, Schiefer und fehlende Bäume retten Kapelle in Frankreich

Bernard Clément, pensionierter Forscher an der Universität Rennes für Ökologie und Spezialist für die Moore der Arrée-Berge, sagte der Zeitung: "Am Rande der Kapelle gibt es riesige Flächen von zertrampelten Rasen. Die Vegetation ist sehr spärlich. Es gibt also fast keinen Brennstoff, von dem sich das Feuer ernähren könnte. Außerdem gibt es keinen Baum, der Funken werfen könnte."

1674 wurde die mehrfach restaurierte Kapelle mit Steinen aus der Region erbaut. Die Wahl der verwendeten Materialien ermögliche den Schutz im Brandfall. "Der für das Dach verwendete dicke Schiefer der Monts d'Arrée ist nicht brennbar", betont Bernard Clément gegenüber "Le Télégramme".

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