In vielen Ländern Europas klettert das Thermometer dieser Tage an oder sogar über die 40 Grad. Auch in Deutschland steht laut dem Wetterdienst der bis dahin heißeste Tag des Jahres bevor. Grund für die Hitzewelle ist ein Hoch über Mitteleuropa, das langsam weiter ostwärts wandert und von Südwesten zunehmend heiße Luft subtropischen Ursprungs bringt.
Viele Menschen – besonders Ältere und Kleinkinder – leiden unter den extremen Temperaturen. Die Folgen reichen vom Ansturm auf Ventilatoren über lahmgelegten Verkehr bis hinzu Wäldern, die in Flammen stehen.
Flugstörungen in England – "Code Oranje" in Niederlanden
In Großbritannien kündigte der Wetterdienst Met Office an, dass die Temperaturen in Teilen Englands auf bis zu 41 Grad steigen könnten. Die extreme Hitze sorgte am Montag am Londoner Flughafen Luton für erhebliche Störungen. Durch die hohen Temperaturen sei die Oberfläche des Rollfeldes beschädigt worden, teilte der Flughafen mit. Berichten zufolge mussten mehrere Flüge gestrichen oder umgeleitet werden.
Verkehrseinschränkungen löst das Wetter auch in Frankreich aus. Wegen einer durch Sonne und Hitze verursachten Luftverschmutzung verhängte die Region Grand Est im Osten des Landes Einschränkungen für Autofahrer. Zu den Maßnahmen, die ab Dienstagmorgen 6 Uhr greifen sollten, zählt eine Temporeduzierung um 20 Stundenkilometer auf Autobahnen und Straßen mit zwei Richtungsfahrbahnen.
In den Niederlanden rechnet der Wetterdienst am Dienstag mit Höchsttemperaturen von mehr als 40 Grad. Es gilt "Code Oranje": Das heißt, Menschen sollen körperliche Anstrengungen vermeiden, viel trinken und möglichst nicht in die Sonne gehen. Eigentlich sollte Europas größtes Wanderereignis – die "Vierdaagse" von Nimwegen – am Dienstag starten. Doch der erste Tag des vier Tage dauernden Wander-Marathons von täglich mehr als 50 Kilometern wurde mit Blick auf die hohen Temperaturen gestrichen.
Hitze in Europa: Waldbrände in Italien, Spanien und Portugal
In Italien sind von heißen Temperaturen und schwüler Luft unter anderem Bozen, Brescia, Florenz und Perugia betroffen. Zudem sind die Feuerwehren weiter in Alarmbereitschaft und kämpfen landesweit gegen Wald- und Buschbrände. Der Zivilschutz auf Sizilien sprach für Dienstag in einigen Gegenden die höchste Gefahrenstufe für Waldbrände aus.
Auch in Teilen Spaniens, Portugals und Frankreichs wüten die Brände. In den letzten zehn Tagen wurden in Spanien nach amtlichen Schätzungen insgesamt 25.000 Hektar Wald sowie Dutzende Häuser, Läden und Fabriken durch das Feuer zerstört. Hier gibt es aber eine gute Nachricht: Die Hitzewelle, die Spanien schon seit dem 9. Juli im Griff hat, werde am Dienstag zu Ende gehen, versicherte der dortige Wetterdienst Aemet. Auch im Westen Frankreichs dürfte es sich gebietsweise abkühlen.