Transrapid-Unglück Lathen gedenkt der Opfer

Bei der Gedenkfeier für die 23 Opfer des Transrapid-Unfalls hat auch Bundespräsident Horst Köhler der Toten gedacht. Trotz der Trauer war auch die umstrittene Technik ein Thema.

Das Land Niedersachsen bestellt einen Ombudsmann für die Angehörigen der 23 Todesopfer des Transrapid-Unglücks vom vergangenen Freitag. "Wir werden den Angehörigen einen immer zu erreichenden Ombudsmann zur Seite stellen", kündigte Ministerpräsident Christian Wulff bei einem ökumenischen Trauergottesdienst in Lathen an. Besondere Hilfe bräuchten nun Kinder, die Elternteile verloren haben, sagte Wulff. Der Ministerpräsident sprach vor mehreren hundert Trauergästen.

Neben Angehörigen und Rettungskräften waren auch Bundespräsident Horst Köhler und Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee in die St. Vitus-Kirche nach Lathen gekommen. Köhler und Tiefensee hatten sich vor dem Gottesdienst Zeit für die Angehörigen genommen und sprachen mit rund 50 bis 60 von ihnen, wie bei dem Gottesdienst verlautete.

Fünf Tage nach dem Unglück mit 23 Toten sind bereits mehr als 200.000 Euro auf einem Spendenkonto zur Unterstützung der Hinterbliebenen eingegangen. Neben drei Großspenden zeugten viele Kleinspenden von der Solidarität der Region, sagte Landkreis-Sprecher Dieter Sturm. Aus den Spenden solle schnelle und unbürokratische Hilfe geleistet werden, fügte er hinzu. Unter anderem sei so der Begleitdienst für ältere Angehörige von Opfern finanziert worden.

Wulff liest Namen der Toten vor

Zu Beginn des Gottesdienstes hatte Wulff die Namen der 23 Toten verlesen. "Schmerz und Trauer haben sich über uns gelegt", sagte er und fügte mit Blick auf die Angehörigen hinzu: "Unsere Gedanken und unser Mitgefühl sind bei Ihnen." Er machte klar, dass die Technik nicht immer verlässlich ist: "So fehlbar wie wir Menschen, so fehlbar ist auch die Technik", sagte er über das Unglück. Das sei aber kein Grund, ganz darauf zu verzichten: "Wir setzen auf diese Technologie", sagte Wulff über die in die Kritik geratene Transrapid-Technik.

Bei dem Zusammenprall der Magnetschwebebahn mit einem Werkstattwagen auf der Versuchsstrecke in Lathen waren am Freitag 23 Menschen ums Leben gekommen, zehn wurden verletzt. Als Ursache wird von menschlichem Versagen ausgegangen.

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