Eine rekordverdächtige Hitzewelle rollt über Deutschland. Die 40-Grad-Marke wurde bereits geknackt. Am Donnerstag, dem wahrscheinlich heißesten Tag der Woche, wurden es dann sogar fast 43 Grad Celsius. Nun folgt Tief "Vincent" und kühlt uns etwas ab. Doch es drohen auch wieder schwere Unwetter.
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Heftige Gewitter mit Sturmböen lösen Hitzewelle ab
Die Hitzewelle in Deutschland ist am Samstag vor allem im Süden und Westen des Landes vielerorts von heftigen Gewittern abgelöst worden. Der Deutsche Wetterdienst warnte am Samstagmittag vor Gefahren durch Blitzschlag, umstürzende Bäume und umherfliegende Gegenstände. Auch Überflutungen seien örtlich möglich. Erwartet wurden den Angaben der Wetterexperten zufolge Niederschlagsmengen von mehr als 50 Liter pro Quadratmeter und Stunde sowie Sturmböen und Hagel in Teilen von Rheinland-Pfalz. Dort hatte es bereits am Freitag durch Sturm und Regen erhebliche Schäden gegeben, besonders in der Eifel. Veranstaltungen mussten abgesagt oder abgebrochen werden. Auch andernorts gab es am Samstag Warnungen vor Unwettern, besonders in Teilen Bayerns, Nordrhein-Westfalens und Baden-Württembergs. Im Norden und Osten Deutschlands hielt das hochsommerliche Wetter zunächst noch an. Für Sonntag und den Beginn der neuen Woche erwarten Wetterexperten allerdings generell unbeständigeres Wetter.
Quelle: AFP
Tief "Vincent"sorgt für Abkühlung
Nach den Rekordtemperaturen ist am Wochenende das Ende der aktuellen Hitzewelle in Sicht. Am Freitag erwartete der Deutsche Wetterdienst (DWD) nochmals bis zu 40 Grad, aber dann geht's klar nach unten. "Ab Samstag ist die große Hitzewelle vorbei", sagte DWD-Meteorologin Jacqueline Kern am Freitag in Offenbach. Der Wetterdienst hält Überflutungen und sogar Hagel für möglich.
Der Grund für den Umschwung: Hoch "Yvonne" wandert nach Skandinavien ab und macht Platz für das Tiefdruckgebiet "Vincent". Das bringt statt Sahara-Hitze feuchte und etwas kühlere Atlantikluft. Schon am Samstag wird es zwischen Ems und Oder nur noch 30 bis 33 Grad warm. Überall sonst erwartet der DWD nur noch 26 bis 29 Grad. An den Küsten ist es durch den Wind noch etwas kühler.
Am Sonntag fällt die Temperatur dann fast überall unter 30 Grad. Eine Drei vorne hält der DWD nur noch in der Lausitz für wahrscheinlich. "Sonst gibt es Höchstwerte zwischen 23 und 29 Grad, im Süden bei länger anhaltendem Regen auch noch etwas darunter", sagte Kernn.
Wenn feuchte Luft eindringt, steigt das Gewitterrisiko. Am Samstag gibt es laut DWD in der Südwesthälfte, am Sonntag fast überall ein erhöhtes Unwetterpotenzial. "Örtlich können in kurzer Zeit bis zu 40 Liter pro Quadratmeter fallen", sagte Kernn. "Da die Böden meist sehr trocken sind, können sie das Wasser nicht aufnehmen und es kann zu Überflutungen kommen." Sogar Hagel will der DWD nicht ausschließen.
Quelle: dpa
Nachrichten von Donnerstag, 26. Juli 2019
Temperaturmarke von 42 Grad Celsius in Lingen geknackt
Erstmals seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen ist in Deutschland die Temperaturmarke von 42 Grad Celsius gemessen worden: Im niedersächsischen Lingen stieg die Temperatur am Donnerstagnachmittag auf 42,6 Grad, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach mitteilte. Wie bereits bei den zuvor gemeldeten Rekordwerten handelte es sich um einen vorläufigen Wert, den der DWD noch einmal überprüft.
Quelle: AFP
41,5 Grad - Deutscher Hitzerekord im Emsland gemessen
Erstmals seit Aufzeichnung der Temperaturmessungen in Deutschland ist die Temperatur über 41 Grad gestiegen. Nach vorläufigen Messergebnissen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden am Donnerstag im niedersächsischen Lingen 41,5 Grad verzeichnet. Dieser Wert wurde um 15.10 gemessen, sagte ein Sprecher.
Quelle: dpa

Zur Abkühlung nach Athen - Deutschland wärmer als Südeuropa
Ob Kairo, Athen, Ibiza oder Lissabon - in vielen südeuropäischen Urlaubsorten war es am Donnerstag kühler als in Deutschland. Wie aus einer vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach veröffentlichten Tabelle hervorgeht, wurden zur Mittagszeit in Kairo 35,0 Grad gemessen. Zum Vergleich: Zur gleichen Zeit waren es in Köln bereits 39,2 und am Frankfurter Flughafen 37,8 Grad. In Athen betrug die Lufttemperatur um 12.00 Uhr 30,9 Grad, auf Ibiza 30,0 und in Lissabon gerade einmal 26,5 Grad.
Ähnlich warm wie in Deutschland war es im europaweiten Vergleich lediglich in Belgien, Luxemburg und Frankreich. Luxemburg meldete 36,4 Grad, Belgien meldete am Nachmittag mit 40,6 Grad einen Rekord, und auch Paris knackte seinen Höchstwert: Mit ebenfalls 40,6 Grad war es so heiß wie nie zuvor seit Beginn der Temperaturaufzeichnung in der französischen Hauptstadt, wie der Wetterdienst France Météo mitteilte. Der bisherige Rekord lag dort 70 Jahre zurück: Am 28. Juli 1947 wurden in der französischen Hauptstadt 40,4 Grad gemessen.
Quelle: dpa
Hitzerekord schon nach einem Tag gebrochen - jetzt 40,6 Grad
Deutschland hat nach vorläufigen Ergebnissen am zweiten Tag in Folge einen Hitzerekord: Um 14.20 Uhr wurden an der Station Bonn-Roleber 40,6 Grad gemessen, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Dies sei aber nur ein Zwischenstand mit vorläufigen Mess-Ergebnissen.
Quelle: dpa
Weser zu warm: Atomkraftwerk wird abgeschaltet
Das Atomkraftwerk Grohnde in Niedersachsen soll wegen der steigenden Wesertemperatur voraussichtlich am Freitag gegen Mittag abgeschaltet werden. Dann werde für das Flusswasser die kritische Temperaturgrenze von 26 Grad erwartet, sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Umweltministeriums am Donnerstag. Zum Schutz des Ökosystems der Weser dürfe dann kein wärmeres Wasser mehr in den Fluss geleitet werden.
Sobald sich die Weser nachhaltig abkühle, werde der Betrieb wieder aufgenommen, teilte die Betreibergesellschaft Preussen Elektra mit. Dies werde voraussichtlich am Sonntag der Fall sein.
Das Wasser der Weser wird in Grohnde zur Kühlung des Atommeilers genutzt und anschließend wieder in den Fluss geleitet. Weil die Weser derzeit vergleichsweise wenig Wasser führe, erhitze sie sich deutlich schneller als in Zeiten höherer Pegel, sagte die Ministeriumssprecherin.
Beim zweiten niedersächsischen Atomkraftwerk im emsländischen Lingen sei die Lage anders, sagte die Sprecherin. Zum einen werde das Kühlwasser dort anlagenbedingt weniger stark erhitzt als in Grohnde. Zum anderen werde es zum Abkühlen zunächst in ein spezielles Becken geleitet, bevor es schließlich wieder in die Ems gelange. Trotz der gegenwärtigen Hitze sei deshalb in Lingen nicht mit einem Abschalten des Atomkraftwerks zu rechnen.
Quelle: dpa

Geilenkirchen erreicht am zweiten Tag in Folge Rekordwert
Am zweiten Tag in Folge hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) den Hitze-Rekordwert von 40,5 Grad gemessen. Nach Geilenkirchen am Mittwoch wurde diese Temperatur erneut am Donnerstag in Bonn-Roleber gemessen - dieses Ergebnis von 13.20 Uhr sei aber noch vorläufig, sagte ein DWD-Sprecher. Da die Tageshöchstwerte erst im Laufe des Nachmittags erreicht werden, könnte es daher noch höhere Werte geben.
Quelle: dpa
Patientenschützer fordert Aufmerksamkeit für ältere Menschen bei Hitze
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz hat dazu aufgerufen, sich angesichts der Hitze um ältere und pflegebedürftige Menschen zu kümmern. Besonders für sie sei die Hitzewelle eine Gefahr, sagte Vorstand Eugen Brysch am Donnerstag der Nachrichtenagentur AFP. "Ihr Kreislauf kann sich nur noch schwer an die Hitze anpassen."
Gerade jetzt brauche es aufmerksame Nachbarn, die Hilfe anbieten. "Es gilt, über den eigenen Schatten zu springen", sagte Brysch. Er rief außerdem dazu auf, geschwächten Menschen auf der Straße zu helfen. Vor allem regelmäßiges Trinken sei wichtig, sagte Brysch AFP. Älteren fehle auch bei Hitze oft das Durstgefühl. "Um hier zu helfen, reicht es oft, einen selbstgemachten Tee oder eine Kiste Wasser aus dem Supermarkt rüberzubringen."
Eine Nachbarschaft könne sich aber auch beim Einkaufen oder Gassigehen bewähren. In vielen Fällen bedürfe es nur weniger Schritte vor die Tür, um zu helfen.
Quelle: AFP
Hitzerekord in Geilenkirchen offiziell anerkannt
Der Deutsche Wetterdienst hat den neuen deutschen Hitzerekord von 40,5 Grad in Geilenkirchen in Nordrhein-Westfalen vom Mittwoch bestätigt. Damit ist die bisherige Höchstmarke von 40,3 Grad im unterfränkischen Kitzingen aus dem Jahr 2015 offiziell überboten, wie ein Sprecher am Donnerstag in Offenbach mitteilte.
Polizei witzelt über "Bullenhitze"
Was für eine Bullenhitze": Mit dem Ächzen über hohe Temperaturen hat das Polizeipräsidium Oberpfalz auf Facebook Tausende Nutzer begeistert. Zu sehen ist ein Polizist in Uniform, der sich Wasser aus einer Flasche ins Gesicht schüttet. "Der Titel ist natürlich ein bisschen ambivalent und soll keine Einladung sein, dieses Wort mit böser Absicht zu nutzen", sagte ein Sprecher am Donnerstag. "Aber man muss das mit einem Augenzwinkern sehen." Bei den Facebook-Nutzern kam das an: Der Beitrag wurde oft geteilt und kommentiert. Dem Vorschlag einer Nutzerin, das nächste Mal einen Polizisten mit nacktem Oberkörper abzubilden, erteilte das Präsidium indes eine Absage.
Quelle: dpa
Gegen die Hitze: Bahnen malen Schienen weiß an

Die große Hitze kann Bahnschienen verbiegen – ob das mit dem Anstrich weißer Farbe verhindert werden kann, wird jetzt getestet. Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) haben bei Bludenz rund 60 Kilometer südlich von Lindau am Bodensee gerade fünf Kilometer Schienen weiß angemalt. Die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) testen weiße Farbe an heißen Tagen auf Abstellgleisen in der Nähe von Solothurn. Auch die Deutsche Bahn (DB) hat seit Anfang Juli einen Versuch auf einem Testgelände laufen, wie eine Sprecherin sagt.
"Studien zeigen, dass mit dem hellen Anstrich die Schienen bis zu sieben Grad kühler bleiben", sagt SBB-Sprecher Reto Schärli. In der Schweiz ist das Problem akut: so waren am Mittwoch einige S- und Regionalbahnstrecken bei Zürich, im Aargau und bei Genf wegen Gleisschäden zeitweise unterbrochen. Als Ursache werde die Hitze vermutet, sagte ein SBB-Sprecher am Abend. In Deutschland hatte die Schmalspurbahn "Molli" bei Heiligendamm an der Ostsee im Juni den Verkehr zeitweise eingestellt, weil Schienen verbogen waren.
Schienen sind die Stahlteile, auf denen der Zug fährt, mit Gleis wird die ganze Fahrspur mit Schienen und Schwellen bezeichnet.
Schienen könnten nach Angaben des SBB-Sprechers bei andauernd großer Hitze bis zu 70 Grad heiß werden. "Bei diesen Verhältnissen will sich das lückenlos verschweißte Gleis ausdehnen, dabei entstehen vor allem in Kurven Querkräfte, die zur Verformung der Gleise führen können", erläutert er. Im Fachjargon heißt das Gleisverwerfung.
Die Rhätische Bahn im Schweizer Kanton Graubünden hat erste Tests schon 2018 durchgeführt. Die Temperatur der Schienen sei zwar um fünf bis sieben Grad niedriger gewesen, aber der Effekt sei nicht "durchschlagend" gewesen, sagt Sprecherin Yvonne Dünser. "Wir testen deshalb weiter, auf einigen hundert Metern an exponierten Stellen."
Im fränkischen Würzburg (Bayern) wurden kürzlich Straßenbahnschienen weiß getüncht. "An sehr heißen Tagen haben wir hier zuvor an den Schienen 60 Grad Celsius gemessen", sagt Jürgen Dornberger, Sprecher der Würzburger Verkehrs-GmbH. Beim Hitzehoch Anfang Juli habe sich die Farbe bewährt: Die Gleise seien um acht Grad kühler gewesen. Dabei sei es keine Spezialfarbe; nur der Farbton als solcher wirke.
Quellen: dpa
Bahn bietet wegen Hitze kostenlosen Umtausch von Tickets
Die Bahn bietet allen Fahrgästen, die ihre gebuchte Reise am Donnerstag, 25. Juli, oder Freitag, 26. Juli, wegen der Hitze lieber nicht antreten möchten eine kostenlose Stornierung oder Verschiebung bis zum 4. August an. Wie das Unternehmen mitteilte, gelte die Regelung für alle Fernverkehrstickets, auch alle Sparangebote. Die Karten behalten ihre Gültigkeit, die Zugbindung wird aufgehoben. Auch Platzreservierungen können umgetauscht werden.
Quelle:Deutsche Bahn
Hitze sorgt für massive Störungen im Bahnverkehr
Die Bahn hatte am Mittwoch in NRW und anderen Bundesländern mit massiven Problemen zu kämpfen, die durch die aktuelle Hitzewelle bedingt waren. Wie das Unternehmen auf Twitter mitteilte, kam es "wetterbedingt" zu Störungen. Einem Bericht des WDR zufolge fielen zahlreiche Fern- und Nahverkehrszüge aus oder hatten Verspätungen, weil unter anderem Weichen gestört und Klimaanlagen überlastet waren. Fahrgäste hätten stundenlang auf ihre Verbindungen warten müssen. Am Abend gab das Unternehmen zunächst Entwarnung.
Zum Ferienbeginn im Süden am Freitag stellt sich die Deutsche Bahn vor allem auf volle Züge in Richtung Nord- und Ostsee sowie Österreich und Italien stark ein. "Wir rechnen mit einem hohen Reisendenaufkommen, gehen aber nicht von einer angespannten Betriebssituation aus", sagte ein Sprecher. Wegen der Hitze würden Klimaanlagen zusätzlich gewartet und Wasser für die Fahrgäste bereitgestellt.
Quellen:Deutsche Bahn (Twitter), WDR, dpa
Geilenkirchens Bürgermeister gibt Mitarbeitern nach Hitzerekord Eis aus
In der Hitzehochburg Geilenkirchen will Bürgermeister Georg Schmitz an diesem Donnerstag seinen rund 150 Rathaus-Mitarbeitern Eis ausgeben. "Wir haben schon bei der Eisdiele angerufen", sagte Schmitz am Morgen der Deutschen Presse-Agentur.
Am Mittwoch waren in der Stadt nahe der niederländischen Grenze auf einem Militärgelände 40,5 Grad gemessen worden. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) überprüft diese Messung noch. Sollte der Wert bestehen bleiben, wäre das ein neuer Hitzerekord für Deutschland. Bislang liegt der Höchstwert seit Beginn der Wetteraufzeichnung bei 40,3 Grad - gemessen in Kitzingen in Bayern.
"Wir waren schon öfter der heißeste Ort Deutschlands", sagte Schmitz. Der DWD habe die Messungen der Station nach Prüfungen immer anerkannt. Bei einem Thermometer bei sich im Garten, das in der Sonne hing, habe er am Mittwoch sogar 47,5 Grad gemessen.
Quelle: dpa
Grüne fordern "Recht auf Homeoffice" bei Hitzewelle
Ein "Recht auf Homeoffice" für Büroangestellte und ein "Recht auf Hitzefrei" für Arbeitnehmer mit Freiluftberufen fordern die Grünen für künftige Hitzeperioden. Die Klimakrise sei eine Gefahr für die menschliche Gesundheit, heißt es in einem "Hitzeaktionsplan" der Partei, über den "Spiegel online" am Donnerstag berichtete. Das Recht auf Arbeit von Zuhause solle demnach für alle Beschäftigten gelten, "sofern dem keine betrieblichen Gründe entgegenstehen". Der Bericht zitiert Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter mit den Worten: "Wir brauchen dringend einen koordinierten Hitzeaktionsplan, um unsere Gesellschaft auf die extreme Hitze vorzubereiten und unsere Gesundheit zu schützen."
Quelle: dpa
Forscher warnen vor mehr Hitzewellen
Hitzewellen wie momentan wird es nach Ansicht von Klimaforschern künftig häufiger in Deutschland geben. "Ob es immer neue Rekordwerte werden oder wir einfach häufiger an diese Rekordmarken herankommen, ist aber noch ein bisschen unklar", sagte die Direktorin des Climate Service Center Germany in Hamburg, Daniela Jacob, der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn man aber den regionalen Klimamodellen Glauben schenkt, dann können beispielsweise im Oberrheingraben zur Mitte des Jahrhunderts auch Temperaturen bis zu 44, 45 oder 46 Grad kommen." Alles hänge davon ab, die weitere Erderwärmung zu begrenzen. "Wenn wir weitermachen wie bisher, dann können sich diese Hitzeperioden bis zum Ende des Jahrhunderts auch um den Faktor vier verlängern." Das wären bis zu 60 Tage pro Jahr mehr als heute.
Quelle: dpa
Hitzewelle: Sehen Sie live, wo die Sonne gerade besonders heiß brennt
Möchten Sie wissen, wo in Deutschland die Temperaturen gerade am höchsten sind? Die untenstehende Live-Karte zeigt es. Für eine Vorhersage der kommenden Tage klicken Sie unten links auf den "Play"-Button:
Bereitgestellt wird der Service von Windy.com. Die Macher nutzen für ihre Darstellungen und Vorhersagen das Modell vom "Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage".
Nachrichten von Mittwoch, 25. Juli 2019
Angst vor Hitzeschäden: Tempolimits auf der A7
Auf der ohnehin dicht befahrenen und ständig verstopften A7 brauchen Autofahrer in den nächsten Tagen womöglich noch mehr Geduld. Vor allem aber sollten sie den Fuß in bestimmten Abschnitten vom Gas nehmen. Wie die "Südwest-Presse" berichtet, hat das Regierungspräsidium Stuttgart für zwei Streckenabschnitte auf der A7 Tempolimits angeordnet. "Die hohen Temperaturen über einen länger andauernden Zeitraum wie sie für die nächsten Tage prognostiziert werden, führen in Fahrbahndecken zu Druckspannungen. Diese können bei älteren Betonfahrbahnen zu Aufplatzungen oder Aufwölbungen – den Blow-ups – führen. Deren Vorkommen ist meist lokal begrenzt und nicht vorhersehbar", heißt es in einer Mitteilung.
Die Beschränkungen gelten für einen etwa drei Kilometer langen Abschnitt südlich der Anschlussstelle Westhausen und einen etwas längeren Abschnitt nördlich der Anschlussstelle Dinkelsbühl/Fichtenau. Dort gilt bis Samstag jeweils täglich von 10 bis 20 Uhr eine Höchstgeschwindigkeit von 80 km/h. Die Beschränkung werde aufgehoben sobald die prognostizierte Tageshöchsttemperatur über mehr als einen Tag unter 30 Grad Celslius sinkt.
Quelle: "Südwest-Presse"
Zweitligist Stuttgart verschiebt Trainingszeiten
Aufgrund der derzeit hohen Temperaturen hat der Fußball-Zweitligist VfB Stuttgart seine Trainingszeiten verändert. "Wir haben heute Morgen schon um 9 Uhr trainiert und nicht um 10, diese eine Stunde macht bei dem Wetter schon einen spürbaren Unterschied", sagte VfB-Trainer Tim Walter am Mittwoch. Am Tag vor dem Zweitliga-Auftakt am Freitag (20.30 Uhr/Sky) gegen Hannover 96 werde das Abschlusstraining zudem erst zur Anstoßzeit des Spieltags beginnen. Das sei aber normal, sagte Walter.
Quelle: DPA
Flächendeckende Hitzewarnung bis Donnerstag
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat am Mittwochmorgen eine flächendeckende Hitzewarnung für ganz Deutschland herausgegeben. "Im Osten handelt es sich überwiegend um die Warnstufe 1, im Westen und Süden überwiegt die Warnstufe 2", sagte ein Sprecher des DWD. Auch am Alpenrand und an den Küsten gibt es Hitzewarnungen. "Das ist schon ziemlich selten", sagte der Sprecher über die normalerweise stets etwas kühleren Regionen. "Hitzegeplagte, die Abkühlung suchen, müssen sich schon in den Bergen in einer Höhe von mindestens 1500 Metern aufhalten. Und der Gipfel der Zugspitze ist natürlich der kühlste Ort Deutschlands." Die Hitzewarnungen gelten derzeit für die Zeit von 11 Uhr am Mittwoch bis Donnerstagabend um 19 Uhr. Im Süden Deutschlands wird zudem vor hohen UV-Werten gewarnt.
Warnstufe 2 wird ausgerufen, wenn tagsüber extreme Wärmebelastung herrscht. Die sogenannte gefühlte Temperatur liegt dann über 38 Grad. Starke Wärmebelastung und damit die Voraussetzung für die Warnstufe 1 liegt vor, wenn um 14 Uhr die gefühlte Temperatur 32 Grad und mehr beträgt. Die vom DWD verwendete gefühlte Temperatur ist nicht mit der Lufttemperatur gleichzusetzen. Für die Wärmebelastung müssen neben der Lufttemperatur die Feuchtigkeit der Luft, der Wind und die UV-Strahlung berücksichtigt werden.
Quelle: DPA
Niedrigwasser: Donau-Schifffahrt eingeschränkt
Der Schifffahrt auf der Donau in Niederbayern drohen wegen ausbleibender Niederschläge und sinkenden Pegelständen Ende der Woche große Einschränkungen. Vor allem Hotelschiffe könnten dann teilweise nicht mehr zwischen Straubing und Vilshofen fahren, weil der Wasserstand zu niedrig sein werde, sagte ein Sprecher des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts des Bundes am Mittwoch in Regensburg. Güterschiffe dürfen dann nur noch einen Teil ihrer Ladung transportieren oder gar nicht mehr fahren. Am Mittwochmorgen hatte die Fahrrinne der Donau bei Bogen in Bayern eine Tiefe von 1,83 Metern. "Tendenz fallend", sagte der Behördensprecher.
Quelle: DPA
Airport Hannover: Landebahnen mit Wasser gekühlt
Wegen der dauerhaft hohen Temperaturen müssen am Flughafen Hannover-Langenhagen die Start- und Landebahnen gekühlt werden. Wie die "Hannoversche Allgemeine" berichtet, rollen zwei Tankanhänger über die Nordbahn, um diese mit Wasser zu besprühen und herunter zu kühlen. Im vergangenen Sommer waren dort aufgrund der Hitze mehrere Betonplatten zerborsten und der Flugbetrieb zeitweise eingestellt worden. Weil im Winter nicht alle Platten ausgestaucht wurden, rücken nun die Tankwagen mit dem Kühlwasser an.

Hitzefrei in Darmstadts Ämtern
Auf die angekündigte Hitzewelle reagieren die städtischen Ämter in Darmstadt am Mittwoch mit geänderten Öffnungszeiten. Statt ab 8 oder 8.30 Uhr sind Schalter und Amtsstuben bereits um 7 Uhr für die Bürger geöffnet. Dafür wird auf die mittwochs übliche verlängerte Öffnungszeit bis 18.00 Uhr verzichtet – ab 13.00 Uhr bekommen die Beschäftigten hitzefrei. Dies sei der prognostizierten Hitze von nahezu 40 Grad geschuldet, sagte Oberbürgermeister Jochen Partsch.
Quelle: DPA
Schwitzen mit Stil – Tipps von Guido Maria Kretschmer
Zu viel nackte Haut, freigelegte gewöhnungsbedürftige Tattoos, riesige Schweißflecken: Bei großer Hitze ist die nächste Modesünde oft nicht weit. Sich bei über 30 Grad stilsicher und einigermaßen luftig zu kleiden ist gar nicht so einfach. Modeschöpfer und Moderator Guido Maria Kretschmer empfiehlt Naturmaterialien. "Jetzt ist die Zeit von Baumwolle, Leinen, Seide und so. Alles, was jetzt Polyester ist und synthetische Fasern, da merkt man schon, wie schnell das heiß wird", sagt Kretschmer.
Er empfiehlt, sich auch bei Hitze so zu kleiden, dass man sich angezogen und wohl fühlt, nicht zu zeigen, was man eigentlich nicht zeigen möchte. "Mode hat immer auch ein Hinten und das ist manchmal ein Problem." Aber: Der TV-Star rät auch zu etwas Gelassenheit und Toleranz. "Jeder hat das Recht, sich im Sommer auch ein bisschen freizügig zu kleiden. (...) Es ist auch mal wichtig für alle, wieder zu sehen, wie unterschiedlich wir Menschen sind."
Quelle: DPA
Fast jeder dritte Deutsche trinkt zu wenig
Viele Deutsche sind offenbar Trinkmuffel. Fast jeder dritte Erwachsene in Deutschland schafft es nicht regelmäßig, täglich genug zu trinken, um den eigenen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Das geht aus einer neuen Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse hervor, die der Deutschen Presse-Agentur in Berlin vorliegt. Demnach gelingt es 32 Prozent nach eigenen Angaben nur teilweise, selten oder nie, genug zu trinken. 39 Prozent schaffen dies laut der Umfrage meistens, 30 Prozent immer. 39 Prozent der Frauen und 27 Prozent der Männer bleiben demnach unter den standardmäßig empfohlenen 1,5 Litern. Bei großer Hitze empfehlen Experten statt kalten und zuckerhaltigen Getränken lieber zu lauwarmem Tee zu greifen.
Quelle: DPA

Linke fordern besseren Schutz für Arbeitnehmer
Die Linken fordern einen besseren Schutz für Menschen, die bei den aktuellen Temperaturen im Freien arbeiten müssen. Wie aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Jutta Krellmann hervorgeht, hat sich die Zahl der Tage, die Arbeitnehmer wegen Schäden durch Hitze und Sonne krankgeschrieben waren, zwischen 2008 und 2017 von 17.700 auf 40.500 mehr als verdoppelt. Die Zahl dieser Arbeitsunfähigkeitstage schwankt stark – 2008 war den Angaben zufolge der niedrigste Wert der vergangenen Jahre, 2015 mit über 50.000 Fällen der höchste. In der Tendenz nimmt die Zahl aber leicht zu. "Hitze und brennendes Sonnenlicht können krank machen", erklärte Krellmann, die in ihrer Fraktion Sprecherin für Mitbestimmung und Arbeit ist. "Deshalb müssen Beschäftigte, die im Freien arbeiten, besonders geschützt werden."
Quelle: DPA
Hitze setzt auch Atomkraftwerken zu
Die Temperaturen steigen – und noch laufen die Kraftwerke in Deutschland ohne Einschränkungen. Bei der Hitzewelle Ende Juli vergangenen Jahres war das anders: So musste das AKW Philippsburg in Baden-Württemberg des Betreibers EnBW seine Leistung drosseln wegen der hohen Wassertemperatur des Rheins; auch im AKW Neckarwestheim war die Lage angespannt. Während am Dienstag die Lage noch entspannt war, könnte sich dies in den kommenden Tagen ändern, denn der Deutsche Wetterdienst sagt Höchstwerte von bis zu 39 Grad voraus. Nach Angaben der Bundesanstalt für Gewässerkunde stieg die Wassertemperatur in mehreren deutschen Flüssen am Montag auf Werte zwischen 20 und 25 Grad Celsius, was Experten zufolge bereits eine kritische Schwelle darstellt.
Quelle: DPA