"Regnet's am Siebenschläfertag, der Regen sieben Wochen nicht weichen mag“, so lautet eine alte Bauernregel. Doch so ganz stimmt das nicht. Schließlich gibt es mittlerweile viele verschiedene Varianten der Bauernregel und eine davon lautet: "Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag."
Es geht also streng genommen nicht nur um Regen, sondern um die Gesamtwetterlage. Andererseits stimmt auch der Termin wegen der gregorianische Kalenderreform des Jahres 1582 nicht, denn damit verbunden war eine Verschiebung um etwa elf Tage. Der eigentliche Siebenschläfertag wäre somit der 8. Juli.
Siebenschläfer ist nicht nur ein Tag
Laut Meteorologen ist für die Wetterregel vom Siebenschläfer jedoch sowieso nicht nur der einzelne Tag, sondern der gesamte Zeitraum von Ende Juni bis Anfang Juli entscheidend. Tatsächlich ist laut Deutschem Wetterdienst (DWD) die Wahrscheinlichkeit für einen zu kühlen und zu feuchten Sommer relativ groß, wenn in diesen Tagen der Luftdruck über Mitteleuropa insgesamt unternormal ist, das heißt, wenn zu diesem Zeitraum schlechtes Wetter überwiegt.
Die Trefferquote der Bauernregel ist übrigens zudem nicht einmal sonderlich hoch. Sie liegt für den Siebenschläfer im Binnenland nur bei etwa 55 bis 60 Prozent, im Alpenvorland bei etwa 70 Prozent. Aber auch nur, wenn man die Regel nicht sonderlich eng auslegt, also auch nicht sieben Wochen, sondern vielleicht nur drei oder vier betrachtet. Computergestützte moderne Vorhersagen haben demgegenüber eine deutlich höhere Trefferwahrscheinlichkeit.
Der Name geht übrigens nicht auf das gleichnamige Tier zurück, sondern auf eine alte Legende über sieben schlafende Brüder. Die wegen ihres christlichen Glaubens verfolgten jungen Männer sollen im Jahr 251 in eine Höhle bei Ephesus (heute Türkei) geflohen und dort eingemauert worden sein. Nach fast 200 Jahren Schlaf sollen sie lebend entdeckt worden sein.
Und so wird das Wetter am heutigen Siebenschläfertag
Knallheiß starten weite Teile des Landes in die letzte Juni-Woche. Bis zu 36 Grad werden für den Montag im Osten Deutschlands erwartet, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Morgen vorhersagte. Nachmittags und abends dann "im Süden und Osten teils heftige Gewitter mit großem Hagel, Sturmböen bis schweren Sturmböen und Starkregen von 20 bis 40 Litern pro Quadratmeter in einer Stunde", wie es in der DWD-Vorhersage heißt.
Im Norden und Westen sowie über der Mitte gibt es viele Wolken und anfangs noch teilweise kräftigen schauerartigen, teils auch gewittrigen Regen. Im Verlauf des Montags sind auch im Norden einzelne kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und Sturmböen möglich. Auffällig sind die große Temperaturunterschiede: Im Westen Deutschlands werden stellenweise nur knapp über 20 Grad erreicht.
In der Nacht zum Dienstag gibt es von der Ostsee bis an die Alpen anfangs teils kräftige Gewitter, später noch gebietsweise schauerartigen, teils gewittrigen Regen, auch Starkregen ist möglich.
Live-Karte: So ist das Wetter in Deutschland
Die untenstehende interaktive Karte zeigt, wo es gerade besonders stürmisch ist. Darüber hinaus kann man über den Zeitstrahl unten in der Grafik auch die Vorhersage für einen späteren Zeitpunkt abrufen. Oben rechts kann die dargestellte Ebene auch auf beispielsweise Regen oder Schnee umgestellt werden.
Sollte die Grafik nicht angezeigt werden, klicken Sie bitte hier.
Bereitgestellt wird der Service von Windy.com. Die Macher nutzen für ihre Darstellungen und Vorhersagen das Modell vom "Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage".

Sehen Sie im Video: Der 11. bis 15. Mai ist die Zeit der "Eisheiligen" – auch "strenge Herren" oder "Eismänner" genannt. In diesen Tagen soll es einer historischen Regel nach zu Frost kommen. Doch was hat es mit der Bauernregel eigentlich auf sich?
Quelle: "Deutscher Wetterdienst"