UNWETTER Sturmflutwarnung für die deutsche Nordseeküste

In weiten Teilen Deutschlands gab es heute Hochwasser und Überschwemmungen. Den norddeutschen Küsten droht eine schwere Sturmflut.

Gewitter und Orkanböen

Der deutschen Nordseeküste droht eine schwere Sturmflut. An den ost- und nordfriesischen Küsten sowie im Weser- und Elbegebiet wurden in der Nacht zum Dienstag Wasserstände »bis zu 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser« erwartet, teilte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) in Hamburg mit.

Schon im Laufe des Tages wurde Norddeutschland von schweren Sturmböen und heftigen Regenfällen erfasst. Der Deutsche Wetterdienst rechnete für den Abend an der Küste, aber auch im Binnenland Schleswig-Holsteins und Niedersachsens mit Orkanböen bis Stärke 12. Ungewöhnlich sei die Wetterlage allerdings nicht: »Das kommt mindestens ein Mal im Winter vor«, sagte ein Sprecher des Wetterdienstes.

Vorerst nur zahme Hochwasser

Regen und Schneeschmelze haben in weiten Teilen Deutschlands Hochwasser und Überschwemmungen ausgelöst. Größere Schäden gab es nicht. In den oberfränkischen Landkreisen Coburg und Kronach wurde allerdings Katastrophenalarm ausgerufen, nachdem der Main und Nebenflüsse über die Ufer getreten waren. Im benachbarten Sonneberg in Thüringen stand am Montag die Altstadt unter Wasser. Auf Saar und Mosel wurde der Schiffsverkehr teilweise eingestellt. Die Pegelstände stabilisierten sich jedoch weitgehend oder gingen wieder zurück.

Überschwemmungen an Mosel sowie in Nordbayern und Thüringen

An der Mosel wurden mehrere Bundes-, Landes- und Kreisstraßen wegen Überflutung gesperrt. In Oberfranken waren am Montagmittag im Raum Coburg, Kronach und Lichtenfels über 20 regionale Straßen unpassierbar. Hochwasser gab es auch in Hessen und dem Saarland.

Die Mosel erreichte bis Montagnachmittag am Pegel Trier 7,31 Meter und stieg leicht weiter, jedoch rechnete das Hochwassermeldezentrum schon für den Abend mit einem Fallen der Pegelstände. Am Pegel Koblenz wurde den Angaben zufolge für Dienstagnachmittag ein Wasserstand von rund sechs Meter erwartet.

Nach Angaben der Feuerwehr ist in diesem Fall die Sperrung von Uferstraßen zu erwarten. Bewohntes Gebiet werde aber voraussichtlich nicht betroffen sein. Wegen geringer Niederschläge in den nächsten beiden Tagen sei großflächig mit einer Entspannung der Lage zu rechnen, hieß es.

Auch in Oberfranken wird nach Angaben der Behörden nicht mit dramatischen Entwicklungen gerechnet. Bei nachlassendem Regen habe das Hochwasser den Scheitelpunkt erreicht. Den Angaben zufolge führten vor allem die aus Thüringen kommenden Main-Zuflüsse Steinach, Itz und Haßlach Hochwasser.

Laut Bayerischen Landesamt für Wasserwirtschaft war im Gebiet von Itz, Rodach und dem oberen Main am Montagmittag die relativ hohe Alarmstufe vier noch überschritten. Naab und Regen stiegen wegen Tauwetters weiter an.

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