Angela Merkel wird 70: Leben und Karriere der Ex-Kanzlerin in Bildern | STERN.de

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9. Dezember 2015: Das US-amerikanische "Time-Magazine" erklärt Angela Merkel zur "Person of the Year 2015". Merkel sei mit ihrer Willkommenspolitik eine "Kanzlerin der freien Welt". — 9. Dezember 2015: Das US-amerikanische "Time-Magazine" erklärt Angela Merkel zur "Person of the Year 2015". Merkel sei mit ihrer Willkommenspolitik eine "Kanzlerin der freien Welt".

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Angela Merkel wurde am 17. Juli 1954 als Angela Dorothea Kasner in Hamburg geboren. Sie war vom 22. November 2005 bis zum 8. Dezember 2021 Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland. Sie war die erste Frau, die erste nach der Gründung der Bundesrepublik geborene und die einzige in der DDR sozialisierte Person in diesem Amt.

1977: Den Nachnamen "Merkel" hat sie aus erster Ehe. Mit 23 Jahren heiratet sie ihren Kommilitonen Ulrich Merkel. Das Ehepaar zieht nach Ost-Berlin, wo Merkel am Zentralinstitut für Physikalische Chemie der Akademie der Wissenschaften forscht. 1981 trennen sich die Eheleute und lassen sich 1982 scheiden.

18. Januar 1991: Nachdem die erste Station ihrer politischen Laufbahn, die DDR-Partei "Demokratischer Aufbruch" (DA), in der CDU aufgeht, beginnt der Aufstieg Merkels bei den Christdemokraten. Mit 35 Jahren wird sie Bundesministerin für Frauen und Jugend in Kanzler Helmut Kohls erstem Kabinett. Ihre Vereidigung durch Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (rechts) erfolgt noch im alten Bundestag in Bonn. Dieser erste große Erfolg hat aber einen Beigeschmack: Merkel erhält ein kleines Restministerium mit wenig Kompetenzen.

Dezember 1991: Als Nachfolgerin von Lothar de Maizière wird Merkel auf dem CDU-Parteitag in Dresden zur stellvertretenden Parteivorsitzenden gewählt. Als Bürgerin der DDR ist Merkel mit den Traditionen der Union jedoch kaum vertraut. Ihr Aufstieg als Quereinsteigerin beruht auf der Unterstützung von Bundeskanzler Helmut Kohl (rechts). Die Medien geben ihr deshalb den Spitznamen "Kohls Mädchen".

17. November 1994: Kanzler Kohl wird wiedergewählt und stellt sein zweites Kabinett zusammen. Überraschend ernennt er Protegée Merkel zur Bundesministerin für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Ihr Amtsvorgänger Klaus Töpfer ist zwar auch außerhalb der Union anerkannt, seine umweltpolitischen Forderungen stören den Wirtschaftsflügel der CDU und Koalitionspartner FDP aber zunehmend.

30. Dezember 1998: Angela Merkel heiratet den Berliner Chemieprofessor Joachim Sauer. Ihr Privatleben trägt das Ehepaar nur selten in die Öffentlichkeit. Gemeinsam sieht man sie bis heute nur auf politischen oder kulturellen Events wie zum Beispiel bei der Eröffnung der Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth 1997 (Bild). Sauer selbst lehnt Anfragen zu Interviews, die sich nicht auf seine wissenschaftliche Arbeit beziehen, konsequent ab.

Winter 1999: Die CDU-Spendenaffäre erschüttert das Vertrauen in die Partei und in Ex-Kanzler Kohl, dem vorgeworfen wird, zwischen 1993 und 1998 1,5 bis 2 Millionen D-Mark Spenden erhalten zu haben, die er nicht als solche deklariert hat. Merkel, die er über Jahre aufgebaut hat, wendet sich gegen ihn. Auf einer Pressekonferenz am 30. November (Bild) fordert sie Kohl auf, die Namen der Spender zu nennen. Daraufhin verlässt er die Veranstaltung vorzeitig.

2000: Nach der Spendenaffäre verliert die CDU die Bundestagswahlen 1998, die SPD mit Kanzler Gerhard Schröder kommt an die Macht. Merkel übernimmt die Führung der CDU und versucht die Partei nach der Spendenaffäre zu konsolidieren. Vielen alteingesessenen (männlichen) Christdemokraten fällt es schwer, eine Frau an der Spitze der zu akzeptieren. Doch Merkel beweist Führungsstärke und kann ihre Kritiker überzeugen.

22. November 2005: Nach jahrelangen Grabenkämpfen innerhalb der CDU gegen Edmund Stoiber und Friedrich Merz ist Merkel zur Bundestagswahl 2005 klare und unangefochtene CDU-Kandidatin auf das Kanzleramt. Bei der Wahl liegt die Union nur knapp vor der SPD, es kommt zur Großen Koalition. Am 22. November wird Angela Merkel im Deutschen Bundestag durch Bundestagspräsident Norbert Lammert vereidigt. Sie ist die erste Kanzlerin Deutschlands und mit 51 Jahren die bisher jüngste Amtsinhaberin. Sie ist außerdem die erste Ostdeutsche, die in dieses Amt gewählt wird.

2008: Die ersten beiden Amtszeiten Merkels werden von der Finanzkrise und der Eurokrise überschattet. Im diplomatischen Umgang mit ausländischen Regierungschefs beweist die Kanzler Härte – und erhält den Titel "Madam No". Ihr Auftreten beflügelt ihre Umfragewerte, zur Bundestagswahl 2009 und ihrer darauffolgenden zweiten Amtszeit steht sie im Zenit ihrer Macht.

31. August 2015: Auf die Eurokrise folgt 2014 die Krimkrise und ein Jahr später die wohl größte Herausforderung ihrer gesamten Amtszeit: die europäische Flüchtlingskrise beginnt. Trotz großer Kritik an der von ihr propagierten Willkommenskultur bekräftig sie den Kurs in der Bundespressekonferenz am 31. August 2015. Darin geht es vor allem um die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin. Merkel gibt sich entschlossen und sagt "Wir schaffen das!". Der Satz prägt daraufhin jahrelang die Diskussion um ihre Flüchtlingspolitik.

9. Dezember 2015: Das US-amerikanische "Time-Magazine" erklärt Angela Merkel zur "Person of the Year 2015". Merkel sei mit ihrer Willkommenspolitik eine "Kanzlerin der freien Welt".

2017: Bei der Bundestagswahl 2017 schafft es Merkel ein viertes Mal ein Regierungsbündnis zu schmieden und Kanzlerin zu werden. Die Koalitionsgespräche dauern lang, zuerst ist die SPD nicht zur Wiederauflage der GroKo bereit, dann stimmen sie doch zu. Merkels vierte Amtszeit ist ihre mit Abstand ruhigste.

Heute: Nach dem Ende ihrer vierten und letzten Amtszeit zieht sich Merkel aus der Öffentlichkeit zurück. Aktuelle Bilder zeigen sie nicht mehr als Krisenmanagerin oder Staatenlenkerin, sondern in fast alltäglichen Situationen wie 2021 im Vogelpark Marlow in Mecklenburg-Vorpommern, wo sie australische Loris füttert – und dabei von diesen gebissen wird. Im Herbst 2024 erscheinen ihre abschließenden politischen Memoiren.

Zwar war Angela Merkel immer technokratische Machtpolitikerin, über sie schmunzeln konnte Deutschland dennoch oft. Immer wieder sorgte die Kanzlerin für amüsante Bilder – mal ganz bewusst, mal unfreiwillig. Hier posiert sie vor einem Kometensimulator bei einem Besuch des Europäischen Astronautenzentrums in Köln im Jahr 2016.

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