Hinter dem Anschlag auf deutsche Soldaten in Afghanistan steckt einem Zeitungsbericht zufolge offenbar die El-Kaida-Gruppe des Moslem-Extremisten Osama bin Laden. Das meldete die 'BILD'-Zeitung unter Berufung auf "zuverlässige westliche Geheimdienstkreise".
Nach den bisherigen Erkenntnissen handele es sich bei dem Selbstmordattentäter um einen arabischen Glaubenskrieger mit El-Kaida-Verbindungen, schreibt das Blatt. Bei dem bislang schwersten Anschlag auf Bundeswehr-Angehörige im Ausland waren am Samstag in Kabul vier deutsche Soldaten getötet und 29 verletzt worden. Der in Verdacht geratene frühere Taliban-Kämpfer, der auch Kontakt zu dem afghanischen Kriegsherrn Hekmatyar gepflegt habe, habe sich erst kürzlich im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet aufgehalten, schrieb 'Bild'. Seine Identität habe über den letzten Halter des Taxis ermittelt werden können. Mit diesem hatte sich der Attentäter samt einer Sprengstoff-Ladung neben den Bundeswehrbus gedrängt.
Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) hat im ZDF-'Morgenmagazin' bestätigt, dass der Selbstmordattentäter der Terrorgruppe El Kaida zuzurechnen sei. Er sei finanziell und logistisch auch vom Fundamentalisten Gulbuddin Hekmatjar und ehemaligen Taliban unterstützt worden. "Es sind diese drei Gruppierungen, die versuchen die internationale Schutztruppe aus Afghanistan zu vertreiben." Von seinem afghanischen Amtskollegen hatte Struck schon kurz nach dem Anschlag einen vagen Hinweis auf El-Kaida erhalten.
Ex-Generalsinspekteur Naumann unterstützt Taktik der Bundeswehr
Auch nach dem Anschlag auf Bundeswehrsoldaten in Kabul hält der ehemalige Bundeswehr-Generalsinspekteur Klaus Naumann die bisherige Taktik der Bundeswehr in Afghanistan für richtig. "Es gibt gegen diese Art von Anschlägen keinen vollkommenden Schutz. Terrorismus schlägt aus dem Dunkel zu und das wird es immer wieder geben", sagte Naumann am Mittwoch im InfoRadio Berlin-Brandenburg.
Durch eine "militärische Überrüstung und Dominanz" würden Ansätze der Vertrauensbildung im Land beschädigt, sagte Naumann. Eine weitere Aufrüstung der Truppe sei nicht gleichbedeutend mit mehr Sicherheit. "Wenn man dort mit Leopard-Panzern durch die Gegend rasseln würde, würde man nichts Wesentliches verbessern."