Anti-Tabak-Gesetz Putin will Russlands Rauchern an den Kragen

Nach dem Anti-Schwulen-Gesetz und dem Adoptionsverbot für US-Bürger unterzeichnet Russlands Präsident mal ein vernünftiges Gesetz: In öffentlichen Gebäuden soll künftig Rauchverbot herrschen.

In Russland wird schrittweise ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden eingeführt. Der russische Präsident Wladimir Putin unterzeichnete am Montag ein Anti-Tabak-Gesetz, das die Duma und das Oberhaus des russischen Parlaments in diesem Monat beschlossen hatten. Ab dem 1. Juni soll nun zunächst das Rauchen in Schulen und Universitäten sowie in staatlichen Gebäuden verboten sein.

Ab dem 1. Juni 2014 soll das Verbot auf Fernzüge sowie auf Restaurants und Hotels ausgeweitet werden. Außerdem sieht das Gesetz die Erhöhung der Tabaksteuer und einen Mindestpreis für Zigarettenschachteln vor. Ministerpräsident Dmitri Medwedew hatte im Oktober angekündigt, ein entsprechendes Gesetz zu prüfen, um die Zahl der Raucher im Land zu reduzieren. Russland sei zum Land mit den meisten Rauchern weltweit geworden, sagte er damals.

44 Millionen Russen rauchen regelmäßig - das ist ein Drittel der Bevölkerung. Jährlich sterben fast 400.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Für umgerechnet einen Euro ist in Russland eine Schachtel Zigaretten zu haben. Das Gesundheitsministerium erhofft sich von der neuen Regelung, die Zahl der Raucher um bis zu 50 Prozent zu verringern.

AFP
mlr/AFP