In Schauprozessen sind in China 14 Mitglieder einer Bande, die 28 Menschen umgebracht haben soll, zum Tode verurteilt worden. Das Urteil wurde in der dreistündigen Live-Übertragung im Fernsehen am Samstag im Volksgericht der südwestchinesischen Stadt Chongqing gegen den Anführer Zhang Jun und zehn Komplizen, darunter fünf Frauen, verkündet. Die Fernsehübertragung stellt den bisherigen Höhepunkt der Verbrechensbekämpfungskampagne »Hart Durchgreifen«. Die anderen Bandenmitglieder wurden in Changde (Hunan) verurteilt.
Die amtlichen Medien berichteten in großer Aufmachung über die Urteile gegen die Bande, die exemplarisch für den Anstieg der Gewaltdelikte in China ist. Zhang Jun soll persönlich vergangenen September einen Raubüberfall auf einen Geldtransport in Changde angeführt haben, bei dem der Fahrer, drei Wachen und ein Bankangestellter erschossen wurden. Dann erst bemerkten die Gangster, dass der Wagen leer war. Auf der Flucht ermordeten sie noch einen Taxifahrer und einen Passanten.
Laut Zeitungsberichten soll die Bande Innerhalb von acht Jahren 28 Menschen umgebracht und Beute in Höhe von umgerechnet 1,5 Millionen Mark gemacht haben. Am Freitag wurden bereits im Zuge der wieder verstärkten Propagandakampagne im Kampf gegen Verbrechen 28 Menschen hingerichtet. Am Mittwoch wurde von 21 Hinrichtungen berichtet, während vergangene Woche nach Presseberichten 34 Verurteilte hingerichtet worden sind.