Sorge vor Corona-Infektion Nach Trump die "Tiefenreinigung": Zieht Joe Biden ins Weiße Geisterhaus ein?

Joe Biden - ein älterer Mann mit weißen, zurückgekämmten Haaren – steht im blauen Anzug vor einem verschwommenen Hintergrund
Der gewählte US-Präsident Joe Biden wird gegen die Corona-Pandemie wohl andere Maßnahmen ergreifen als sein Amtsvorgänger Trump
© Chandan Khanna / AFP
Sehen Sie im Video: Joe Biden warnt vor hunderttausenden Corona-Toten in den USA im Winter.




Der gewählte US-Präsident Joe Biden hat die Amerikaner vor dramatisch steigenden Todeszahlen in der Corona-Pandemie gewarnt und eindringlich zu Schutzmaßnahmen aufgerufen. Bei einer Online-Veranstaltung mit Mitarbeitern und Besitzern kleiner Unternehmen sagte er: "Ich will niemandem Angst einjagen, aber verstehen Sie die Fakten: Wir werden zwischen jetzt und Januar wahrscheinlich weitere 250.000 Menschen verlieren." Die Menschen passten nicht auf, sagte Biden weiter. Die Ausbreitung des Virus müsse eingedämmt werden. Biden machte keine Angaben dazu, worauf er seine Schätzung begründet.
Der gewählte US-Präsident Joe Biden zieht womöglich ohne einen Großteil seiner Mannschaft ins Weiße Haus ein, so ein Medienbericht. Hintergrund, demnach: das hohe Risiko einer Coronainfektion für den 78-Jährigen. 

Der Umgang des abgewählten Präsidenten Donald Trump mit dem Coronavirus in den USA lässt sich bestenfalls als unbekümmert bezeichnen. Das hat nun offenbar auch direkte Auswirkungen auf den Amtsantritt Joe Bidens, der voraussichtlich am 20. Januar 2021 vereidigt und damit der neue Hauptmieter des Weißen Hauses in der Pennsylvania Avenua 1600 wird. 

Wie das US-Portal "Axios" unter Berufung auf einen Mitarbeiter im Weißen Haus berichtet, wird der gewählte Präsident höchstwahrscheinlich mit einer kleinen Mannschaft in Washingtons Machtzentrale einziehen. Hintergrund: Biden ist bei Amtsantritt 78 Jahre alt, gehört damit zur Risikogruppe bei einer möglichen Coronainfektion – ein Gefahrenpotenzial, das durch die Maßnahme minimiert werden soll.

Nach Trump die "Tiefenreinigung"

Der noch amtierende Präsident Trump und zahlreiche seiner Mitarbeiter sollen entsprechende Sicherheitsprotokolle missachtet haben, weshalb sich wahrscheinlich auch viele in Trumps Dunstkreis und schließlich der Präsident selbst mit Covid-19 infiziert hatten. Vor Bidens Einzug und dem seines Teams sei daher wohl auch eine Art "Tiefenreinigung" der Räumlichkeiten und Büros im Weißen Haus nötig, berichtet "Axios".

Laut der Quelle von "Axios" werde damit gerechnet, dass das Weiße Haus zunächst einer "Geisterstadt" gleichen werde. Viele Mitarbeiter würden remote arbeiten, also etwa von unterwegs, oder nebenan im Eisenhower Executive Office Building, einem Bürokomplex, der zum Weißen Haus gehört. Der sogenannte West Wing des Weißen Hauses, in dem sich etwa das Büro des Präsidenten (Oval Office) und der Lagebesprechungsraum (Situation Room) befinden, bleibe nur einem kleinen Kreis vorbehalten.

Ein Sprecher von Bidens Übergangsteam lehnte eine Stellungnahme gegenüber "Axios" ab, verwies jedoch darauf, dass bereits jetzt viele seiner Mitarbeiter flexibel und nicht vor Ort arbeiten würden.

Nach Angaben der Johns Hopkins Universität haben sich in den USA insgesamt mehr als 15 Millionen Menschen mit dem Coronavirus infiziert, rund 286.000 sind im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Die USA sind damit das am schwersten von dem Virus getroffene Land der Welt.  

Der gewählte Präsident Biden kündigte am Dienstag ein 100-Tage-Programm zur Bekämpfung der Pandemie an. Er sagte, die drei zentralen Punkte des 100-Tage-Programms nach seiner Amtsübernahme im Januar seien die Wiedereröffnung der meisten Schulen, die Verabreichung von mindestens 100 Millionen Impfdosen sowie eine Anordnung zum Tragen von Masken in Gebäuden und an Orten, an denen die Bundesregierung das verfügen könne.

fs