Dennis Rodman, selbst ernannter Freund von Donald Trump und Kim Jong Un, möchte seine guten Beziehungen nutzen, um den US-Präsidenten und den nordkoreanischen Diktator an einen Tisch zu bringen. "Ich würde gerne für alle die Dinge in Ordnung bringen, damit sie miteinander auskommen", sagte der Ex-Basketballstar in der englischen Frühstücks-TV-Sendung "Good Morning Britain". Wenn die beiden miteinander sprächen, könnte eine gewaltsame Konfrontation verhindert werden, so Rodman.
"Kim und ich fahren Ski und singen Karaoke"
Der frühere Sportprofi reist regelmäßig in das isolierte Reich von Kim Jong Un. Nach seinem zweiten Besuch dort bezeichnete er den Machthaber als "Freund fürs Leben". "Wenn ich da bin, verbringe ich eigentlich die ganze Zeit mit ihm (Kim, d.Red.). Wir lachen, singen Karaoke, wir gehen Skifahren und reiten, aber wir sprechen so gut wie nie über Politik, was gut ist", sagte Rodman in der Fernsehshow.
Rodman, der sich bislang nie zur Menschenrechtslage in Nordkorea oder zur Führung von Kim Jong Un geäußert hat, wollte bei "Good Morning Britain" seinen Freund, den Diktator nicht verteidigen. "Ich bin nur ein Botschafter des Sports. Und aus irgendwelchen Gründen haben wir nun ein großes Problem mit Nordkorea." Diese Einschätzung ist keine Untertreibung. Nordkorea testet trotz Verbots sowohl zahlreiche Raketen als auch Atombomben. Zuletzt will das Regime in Pjöngjang das zweite Mal eine Wasserstoffbombe gezündet haben. Ob das Land tatsächlich im Besitz einer thermonuklearen Waffe ist, ist zwar unklar, aber mit dem Test ist der ohnehin schwelende Konflikt weiter eskaliert.

Die USA drängen daher auf verschärfte Strafen gegen Nordkorea. So sollen unter anderem auch Staaten sanktioniert werden, die mit Pjöngjang Handel treiben, wie China oder Russland. Donald Trump selbst will mittlerweile selbst den Einsatz von Atomwaffen nicht mehr gänzlich ausschließen. Anfang August hatte der US-Präsident via Twitter gedroht, die Vereinigten Staaten würden mit "Feuer, Wut und purer Macht reagieren", wenn Nordkorea nicht aufhöre, sie zu bedrohen.
Nordkorea zu massiven Abwehrmaßnahmen bereit
Auf einem Wirtschaftsforum in Wladiwostok soll ein nordkoreanischer Minister nun massive Abwehrmaßnahmen gegen den US-Druck angekündigt haben. Außenhandelsminister Kim Yong Jae sprach von barbarischen Versuchen der USA, Nordkorea unter Druck zu setzen, wie die Agentur Tass meldete. Nordkorea brauche Atomwaffen, um feindliche Kräfte an jedem Punkt der Erde treffen zu können, so Kim Yong Jae. Auf diese Weise sichere es die Stabilität auf der koreanischen Halbinsel, argumentierte er.
Dennis Rodman hingegen versucht sich nicht zum ersten Mal als "Diplomat". Schon bei einem seiner letzten von mindestens fünf Nordkorea-Trips sagte er, er wolle "Türen öffnen". Seine Reisen in die Diktatur hingegen sind umstritten, womöglich auch bei den Gastgebern selbst. Bei seinem letzten Besuch etwa hatte er ein Mitbringsel aus der Welt des Klassenfeindes dabei: "The Art oft the Deal", Kapitalistenbibel und Bestseller von Donald Trump. Gedacht war das Buch für Kim Il Guk, Sportminister der abgeschotteten Diktatur. Der allerdings schaute bei der Übergabe reichlich sparsam.
Auf dem Weg nach Nordkorea wurde Rodman von Reportern gefragt, ob die Reise mit Donald Trump abgesprochen sei. Rodman sagte: "Ich bin ziemlich sicher, dass er ziemlich froh ist über die Tatsache, dass ich hier bin und versuche, etwas zu vollbringen, was wir beide brauchen." Die beiden kennen sich persönlich aus Trumps früherer TV-Reality-Show "Celebrity Apprentice", an der der Sportler teilnahm. In "Good Morning Britain" machte Rodman nun auch seine Begeisterung für den US-Präsidenten deutlich, auch wenn der "manchmal etwas verrückt ist" und gerne den Boss und harten Kerl markiere.
