Das Rhetorik aus dem Kalten Krieg ist schon seit längerem wieder zurück,vor allem im Konflikt zwischen den USA und Nordkorea. Dabei lassen weder Pjöngjangs Machthaber Kim Jong-un noch US-Präsident Donald Trump eine Gelegenheit aus, darauf hinzuweisen, dass sie den Einsatz ihrer Atomwaffenarsenale als mögliche Option sehen.
Während der nordkoreanische Diktator das Abfeuern einer mit nuklearen Sprengsätzen bestückten Rakete vermutlich im Alleingang anordnen könnte, wäre der Einsatz für Donald Trump ungleich schwerer: Der für die US-amerikanischen Atomwaffen zuständige General John Hyten erklärte laut Nachrichtenagentur "Reuters" auf einer Sicherheitskonferenz in Kanada, dass er sich vorbehält, eine entsprechende Order seines Präsidenten nicht zu befolgen.
"Herr Präsident, das ist illegal"
"Ich glaube, einige Leute halten uns für blöd", sagte er demnach. "Wir sind keine dummen Menschen. Wir machen uns über diese Dinge Gedanken." Er berate den Präsidenten, der ihm dann sage, was er tun soll. "Wenn es illegal ist, raten Sie, was passieren wird. Ich würde ihm sagen: 'Herr Präsident, das ist illegal.'" Dann würde über Alternativen diskutiert werden. "So kompliziert ist das nicht."
"Wer einen unrechtmäßigen Befehl ausführt, geht ins Gefängnis, der könnte den Rest seines Lebens im Gefängnis verbringen", erläuterte Hyten. "Unrechtmäßig" sei ein Befehl etwa, wenn dadurch unnötiges Leid verursacht werde oder keine Verhältnismäßigkeit gegeben sei.
Donald Trumps Autorität in Frage gestellt
Das bisweilen als undiplomatisch und unberechenbar ausgelegte Verhalten von Donald Trump hatte in der vergangenen Woche einen US-Senatsausschuss dazu bewogen, die Autorität des US-Präsidenten zur Anordnung eines Atomwaffenangriffs zu diskutieren.
Die Aussagen des Generals in dürften zumindest ein wenig zur Beruhigung beitragen - die von Trump angekündigte "völlige Zerstörung" Nordkoreas müsste schließlich auch über den Tisch von General John Hyten.
