US-Wahlkampf Trump bettelt nach Urteil um Spenden

Donald Trump vor Gericht in New York.
Donald Trump vor dem Gericht in New York.
© Doug Mills / Imago Images
Als erstem US-Präsident der Geschichte wird Donald Trump der Prozess gemacht, die Jury in New York spricht ihn schuldig. Trump will aus dem Urteil Profit schlagen, einige Unterstützer springen darauf bereits an.

Das Wahlkampfteam des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump hat direkt nach dem Schuldspruch im New Yorker Schweigegeld-Prozess bei Anhängern um Spenden gebeten. "Ich bin ein politischer Gefangener", hieß es in einer E-Mail des Trump-Teams und auf der Spenden-Webseite des Republikaners. "Ich wurde gerade in einem manipulierten Hexenjagd-Prozess verurteilt: Ich habe nichts falsch gemacht", hieß es weiter. "Aber mit eurer Unterstützung in diesem Moment der Geschichte werden wir das Weiße Haus zurückgewinnen und Amerika wieder großartig machen."

Einige große republikanische Geldgeber haben unmittelbar nach dem Schuldspruch ihre finanzielle Unterstützung für Donald Trump noch verstärkt. "Wir werden uns voll und ganz für ihn einsetzen", sagt Don Tapia, ein ehemaliger Botschafter Trumps in Jamaika, gegenüber Reuters. Er und ein kleines Netzwerk von Familienmitgliedern und Freunden hätten geplant, Trump bei dieser Wahl mit rund 250.000 Dollar zu unterstützen. Nach der Verurteilung wolle die Gruppe mehr als eine Million Dollar geben. 

Shaun Maguire, ein Tech-Investor aus dem Silicon Valley, der vorher noch nicht für Trump gespendet hatte, gab nach dem Urteilsspruch auf der Social-Media-Seite X bekannt, dass er 300.000 Dollar zur Unterstützung von Trump gespendet habe. "Ich glaube, dass unser Justizsystem als Waffe gegen ihn eingesetzt wird", sagt Maguire gegenüber Reuters.

Die Unternehmer David Sacks und Chamath Palihapitiya halten Anfang Juni ein Fundraising-Event im demokratisch regierten Kalifornien für Trump ab. Tickets für das Event kosten laut "CNBC" zwischen 50.000 und 300.000 Dollar – pro Person. Für Paare gibt es das Doppelticket für schlappe 500.000 Dollar.

Auch sonst schien der Aufruf des Ex-Präsidenten große Wirkung zu haben. Gleich mehrere US-Seiten berichteten in der Nacht, dass die Spendenseite Trumps unter dem großen Ansturm zusammengebrochen sei.

Nach Urteil gegen Donald Trump: Auch Bidens Kampagne ruft zu Spenden auf

Auch das Wahlkampfteam von Trumps politischem Gegner, Amtsinhaber Joe Biden, rief seine Anhänger dazu auf, die Kreditkarten zu zücken. "Verurteilter Verbrecher oder nicht, Trump wird der republikanische Kandidat für das Präsidentenamt sein", schrieb das Team des Demokraten. Trump werde wegen des Schuldspruchs vermutlich Rekordsummen an Spenden einsammeln und könne dieses Geld dann für den Wahlkampf ausgeben. "Wenn ihr auf den perfekten Zeitpunkt gewartet habt, um eure erste Spende für die Wiederwahlkampagne von Joe Biden zu leisten, dann ist heute der richtige Tag dafür", hieß es weiter. 

"Da war ihm nicht mehr nach Lachen zumute": stern-Reporter schildert Moment von Trumps Verurteilung
"Da war ihm nicht mehr nach Lachen zumute": stern-Reporter schildert Moment von Trumps Verurteilung
"Da war ihm nicht mehr nach Lachen zumute": stern-Reporter schildert Moment von Trumps Verurteilung

Trump war kurz zuvor im Prozess um die Verschleierung von Schweigegeld-Zahlungen an eine Pornodarstellerin in New York schuldig gesprochen worden. Es ist das erste Mal in der Geschichte der Vereinigten Staaten, dass ein Ex-Präsident wegen einer Straftat verurteilt wurde. Der 77-jährige Republikaner wird aller Voraussicht nach bei der Präsidentenwahl im November gegen Biden (81) antreten. 

DPA · Reuters
sei

PRODUKTE & TIPPS

Kaufkosmos

Mehr zum Thema