Der republikanische Ex-Senator und populäre Schauspieler Fred Thompson will US-Präsident werden. Der 65-Jährige gab in einer Fernseh-Talkshow offiziell seine Kandidatur bekannt. "Ich bewerbe mich um die Präsidentschaft der Vereinigten Staaten", sagte Thompson in der "Tonight Show" von Jay Leno auf NBC.
Auch auf der Internetseite seiner Wahlkampagne spricht Thompson in einem Webcast über die Entscheidung, für die Republikaner zu kandidieren: "Ich werde meine ganze Kraft in diese Kampagne stecken und ich hoffe das sie mich unterstützen werden. Wie müssen diese Wahl für unser Land gewinnen, und ich bin bereit diese Bemühungen anzuführen."
Thompson, Millionen TV-Zuschauern hauptsächlich als konservativer Staatsanwalt Arthur Branch in der überaus erfolgreichen Serie "Law & Order" vertraut, hatte bereits im März in Aussicht gestellt, dass er sich um das höchste Amt bewerben wolle und eine Wahlkampforganisation aufgebaut.
Seite an Seite mit Giuliani, Romney und McCain
In Meinungsumfragen hatte er schon vor der Bekanntgabe seiner Kandidatur einen Platz im Spitzenfeld der republikanischen Präsidentschaftsbewerber erreicht. Mit Thompson erweitert sich das Feld der Bewerber um die Präsidentschaftskandidatur der Republikaner auf acht.
Aussichtsreichste Bewerber sind derzeit der frühere New Yorker Bürgermeister Rudolph Giuliani, der ehemalige Gouverneur von Massachusetts Mitt Romney und Senator John McCain aus Arizona. Die Entscheidung über den Spitzenkandidaten für die Wahl im November nächsten Jahres fällt bei den parteiinternen Vorwahlen, die im Januar beginnen.
Allerdings blieb Thompson, der von 1994 bis 2002 den Bundesstaat Tennessee im US-Senat vertreten hatte, in den vergangenen Monaten beim Vorab-Sammeln von Wahlkampf-Spenden hinter den allgemeinen Erwartungen zurück. Politische Beobachter werteten es insgesamt als Nachteil, dass er erst acht Monate nach Beginn des Vorwahlkampfs in den USA - der parteiinternen Kandidatenkür - in den Ring stieg.
Hollywood-Stars auf Politik-Kurs
Thompson hat diese Bedenken in Lenos "Tonight Show" allerdings von sich gewiesen. "Ich glaube nicht, dass die Wähler sagen werden 'Dieser Mann würde zwar einen guten Präsidenten abgeben, aber er ist einfach zu spät in die ganze Sache eingestiegen.' Wenn man seine Botschaft nicht innerhalb weniger Monate verbreiten kann, ist man dazu wahrscheinlich nie in der Lage."
Neben seiner Karriere als Fernseh-Staatsanwalt hat Thompson in mehr als einem Dutzend Kinofilmen ("Jagd auf Roter Oktober", "Kap der Angst", "In the Line of Fire - Die zweite Chance") größere Rollen gespielt. Meistens verkörperte er einflussreiche Politiker.
Mit seiner Kandidatur steht er in einer Reihe mit Ronald Reagan, der von 1981 bis 1989 das Amt des US-Präsidenten inne hatte Arnold Schwarzenegger, der seit November 2003 Gouverneur von Kalifornien ist. Auch Reagan und Schwarzenegger waren vor ihrer politischen Karriere als Schauspieler in zahlreichen Filme zu sehen.