Geheimdienste Mord an Kim-Sohn verhindert

Gegen den ältesten Sohn von Nordkoreas Diktator Kim Jong Il soll während eines Aufenthalts in Österreich ein Mordversuch unternommen worden sein. Der frühere Lieblingssohn scheint bei seinem Vater in Ungnade gefallen zu sein.

Österreichs Geheimdienst hat nach Medienberichten einen Attentatsversuch gegen den ältesten Sohn des nordkoreanischen Machthabers Kim Jong Il vereitelt. Der 33-jährige Kim Jong Nam habe während eines Aufenthalts in Österreich im November ermordet werden sollen, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Sonntag unter Berufung auf Quellen in der Regierung in Seoul. Das Komplott habe im Zusammenhang mit einem angeblichen Machtkampf in Pjöngjang um die Nachfolge von Kim Jong Il gestanden.

Nordkoreaner als Hintermänner

Hinter den Anschlagsplänen sollen Nordkoreaner gesteckt haben, die den jüngeren Halbbrüdern Kim Jong Nams nahe stehen. Der österreichische Geheimdienst habe von den Plänen erfahren. Kim sei daraufhin streng bewacht worden. Kim Jong Il (62) hat außer Jong Nam zwei weitere Söhne, Jong Chol und Jong Un, die eine andere Mutter als Jong Nam haben. Diese - Ko Yong Hee - war nach südkoreanischen Berichten vor kurzem gestorben.

Kim Jong Nam scheint bei seinem Vater spätestens im Mai 2001 in Ungnade gefallen zu sein, als er mit einem gefälschten Pass der Dominikanischen Republik nach Japan einreisen wollte und von Tokio nach China abgeschoben wurde. Er hatte damals angegeben, er wolle nach Disneyland.

Zuletzt hatten Berichte über ungewöhnliche Vorgänge in Nordkorea Spekulationen über politische Veränderungen genährt. Die Berichte aus den USA, Japan und Südkorea reichten von der Beseitigung von Porträts Kim Jong Ils an öffentlichen Plätzen bis zur Flucht von zahlreichen Generälen der Volksarmee nach China. Nordkorea widersprach den Berichten.

DPA
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