Das "Yes" der deutlichen Mehrheit der katholischen Iren zur Homo-Ehe hat der weltweiten Bewegung zur Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit der klassischen Ehe neuen Schwung gegeben. Zahlreiche Länder der Welt haben das Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Paare rechtlich geregelt - zum Teil auch das hierzulande vehement geforderten Adoptionsrecht. Dennoch ist die Lebenspartnerschaft häufig der klassischen Ehe rechtlich nicht vollkommen gleichgestellt.
So sind die Regelungen in Europa:
Deutschland: Seit 2001 gibt es die eingetragene Lebenspartnerschaft. Vor allem bei der Adoption und in einigen Steuerfragen sind homosexuelle Paare nicht mit Eheleuten gleichgestellt.
Niederlande: Als weltweit erstes Land wurde dort 2001 die standesamtliche Ehe auch Homosexuellen zugestanden. Dies gewährt ihnen dieselben Rechte und Pflichten wie Heterosexuellen, darunter auch das Recht auf Adoption.
Frankreich: Die Homo-Ehe ist in Frankreich seit Mai 2013 erlaubt. Zuvor galt die seit 1999 eingeführte Lebenspartnerschaft, die Gleichstellung in bestimmten Steuer- oder sozialen Fragen, nicht aber bei Erbschaften und Adoption gewährte.
Belgien: Homosexuelle Paare haben praktisch dieselben Rechte wie Heterosexuelle. Die Ehe zwischen Gleichgeschlechtlichen ist dort seit 2003 erlaubt, die Adoption von Kindern seit 2006.
Spanien: Die Homo-Ehe ist seit Juli 2005 eingeführt. Auch die Adoption durch homosexuelle Paare, ob verheiratet oder nicht, ist erlaubt.
Portugal: Homo-Ehen sind seit Juni 2010 erlaubt, Adoptionen durch Homosexuelle weiterhin unzulässig.
Schweden: Das Land erlaubt seit Mai 2009 homosexuellen Paaren, standesamtlich oder kirchlich zu heiraten. Seit 1995 bestand dort bereits die Möglichkeit zur eingetragenen Partnerschaft.
Dänemark: Weltweit war das Land bei der Einführung der eingetragenen Lebenspartnerschaft 1989 Vorreiter. Seit Juni 2012 ist die Homo-Ehe auch kirchlich erlaubt. Seit 2009 ist die Adoption für Homosexuelle erlaubt.
Großbritannien: England und Wales stimmten im Juli 2013 für die Einführung der Homo-Ehe, Schottland folgte im Februar 2014. Zuvor gab es eine "bürgerliche Partnerschaft", die seit 2005 Gleichstellung bei Adoption, Erbschaft, Arbeit und Rente gewährte.
Irland: In einem Referendum haben sich am 23. Mai 62 Prozent der Iren für eine Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit der klassischen Ehe ausgesprochen.
Island: Das Land legalisierte die Homo-Ehe im Juni 2010, seit 2006 dürfen Homosexuelle adoptieren.
Norwegen: Oslo stellte homosexuelle Paare im Januar 2009 rechtlich gleich.
Finnland: Das finnische Parlament stimmte im vergangenen Jahr für die Einführung der Homo-Ehe, das Gesetz soll aber erst 2017 in Kraft treten.
Slowenien: Das Parlament verabschiedete im März ein Gesetz zur Einführung der Homo-Ehe. Drei Jahre Zuvor hatte sich die Bevölkerung in einem Referendum dagegen ausgesprochen.
Luxemburg: Das Großherzogtum führte die Homo-Ehe im Juni vergangenen Jahres ein und im Mai dieses Jahres heiratete Regierungschef Xavier Bettel seinen Lebensgefährten.