Iran ist nach Worten seines Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad bereit, bei der Urananreicherung mit anderen Ländern zusammenzuarbeiten. In einer mit Spannung erwarteten Rede vor den Vereinten Nationen sagte Ahmadinedschad am Samstag "eine enge Partnerschaft" mit dem privaten und dem öffentlichen Sektor anderer Länder zu. "Das ist der weit reichendste Schritt, den Iran über die Einhaltung des Nichtverbreitungsvertrages (NPT) hinaus bereit ist, als Vertrauensbeweis zu erbringen", sagte Ahmadinedschad. Er solle die "größtmögliche Transparenz" von Irans umstrittenen Atomprogramm bieten.
EU enttäuscht
Die Europäische Union (EU) hat sich nach der Rede Ahmadinedschads dafür ausgesprochen, im Atomstreit mit der Islamischen Republik den UN-Sicherheitsrat einzuschalten. "Die EU-Reaktion auf die Rede von Herrn Präsidenten Mahmud Ahmedinedschad ist, dass die Sprache, die er gebraucht hat, uns keine Alternative lässt, als eine Überweisung an die UN zu verfolgen", sagte eine EU-Sprecherin. Zunächst müsse jedoch ein internationaler Konsens in der Frage erzielt werden, ergänzte sie. Die EU und die USA verdächtigen den Iran, hinter seinem zivilen Nuklearprogramm eine Produktion von Atomwaffen zu verstecken.
Am Montag kommt der Gouverneursrat der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) in Wien zusammen. Er könnte die Angelegenheit an den UN-Sicherheitsrat überweisen. Das höchste UN-Gremium kann über Sanktionen gegen die Islamische Republik entscheiden.
Iran warnt vor Resolution
Unterdessen hat die iranische Regierung am Sonntag die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) vor einer scharfen Resolution gegen Iran gewarnt. "Sollte sich der IAEO-Gouverneursrat auf seiner morgigen (Montag) Sitzung mehr mit politischen als mit technischen und rechtlichen Aspekten befassen und eine scharfe und einseitige Resolution beschließen, dann würde Iran entsprechend reagieren", sagte der iranische Außenamtssprecher Hamid- Resa Assefi in Teheran. "In diesem Fall würde sich die Atmosphäre radikal verändern", fügte der Sprecher hinzu.
Ahmadinedschad bezeichnete das umstrittene Atomprogramm seines Landes als völlig legal. Teheran habe die Mittel, seine Rechte zu verteidigen, falls das Land vor den UN-Sicherheitsrat gebracht werden sollte, drohte der Präsident in einem Interview des US-Fernsehsenders CNN.