Iran Erneut US-Luftangriff gegen Ziel in Falludscha

Die US-Armee hat in der Nacht zum Donnerstag in der irakischen Stadt Falludscha erneut ein Gebäude angegriffen, das ihren Angaben zufolge Anhängern des Al-Kaida-Verbündeten Abu Mussab el Sarkawi als Versteck diente.

Dabei wurden Augenzeugen zufolge vier Menschen getötet. Der arabische Nachrichtensender El Dschasira berichtete hingegen, dass bei dem Angriff mindestens 3 Menschen starben. Nach Krankenhausangaben wurden 10 Menschen verletzt. Das Gebäude im Südwesten der Stadt sei als Unterschlupf der Gruppe um Al-Sarkawi bekannt, teilte Armeesprecher Mark Kimmitt in einer Erklärung mit. Die Informationen seien durch Geheimdienstberichte von irakischer Seite und internationalen Nachrichtendiensten bestätigt. Al-Sarkawi wird für zahlreiche Anschläge und Angriffe auf die Besatzungstruppen, Aufbauhelfer sowie Vertreter der neuen Übergangsregierung verantwortlich gemacht. Seit einem Aufstand im April wird Falludscha von irakischen Sicherheitskräften kontrolliert. Die US-Armee hat sich an den Stadtrand zurückgezogen.

Angriff mit Präzisionswaffen

Augenzeugen zufolge schoss ein US-Kampfflugzeug eine Rakete auf das Gebäude im Südwesten ab. Aus den Trümmern des Hauses seien vier Leichen geborgen worden. Anwohner durchsuchten den Schutthaufen nach weiteren Opfern. "Das Haus wurde völlig zerstört. Es ist nur noch Schutt", sagte ein Anwohner. "Wo das Haus stand, ist nun ein riesen Loch."

Am östlichen Rand der Stadt westlich von Bagdad brachen Augenzeugen zufolge am Abend Kämpfe zwischen US-Soldaten und Rebellen aus. Es lagen zunächst keine Berichte über Opfer vor.

25 Millionen Dollar Kopfgeld für Sarkawi

Die US-Behörden haben das Kopfgeld für den in Irak vermuteten El-Kaida-Terroristen Abu Mussab al Sarkawi auf 25 Millionen US-Dollar erhöht. Der Jordanier hat sich zu einer Reihe von Anschlägen in Irak mit hunderten Toten bekannt. Die Anhebung der Prämie von 10 auf 25 Millionen Dollar gab das Außenministerium am Mittwoch bekannt. Dieselbe Summe war für Saddam Hussein ausgesetzt, der im Dezember gefasst wurde und seit Mittwoch unter der Obhut der neuen irakischen Übergangsregierung steht. Ein höheres Kopfgeld ist mit 50 Millionen Dollar nur für El-Kaida-Chef Osama bin Laden ausgesetzt.

Die USA planen die Einberufung von rund 4.000 weiteren Reservisten für einen Einsatz im Irak und in Afghanistan. Wann die Reservisten ihren Einberufungsbefehl erhalten würden, teilte die US-Armee am Mittwoch nicht mit. Sie hatte in dieser Woche bereits angekündigt, rund 6.000 Reservisten einzuberufen. Sie würden ihren Befehl ab dem 6. Juli erhalten und noch in diesem Jahr oder Anfang des kommenden Jahres im Rahmen der laufenden Truppen-Rotation in den Irak und nach Afghanistan verlegt. Ein Armeesprecher sagte, darüber hinaus könnten mehrere tausend zusätzliche Reservisten wieder in den aktiven Dienst gestellt werden, wenn die Lage dies erfordere. Die USA haben derzeit rund 140.000 Soldaten im Irak und 20.000 Soldaten in Afghanistan stationiert.

DPA