Japan US-Soldat soll 14-Jährige vergewaltigt haben

Ein in Japan stationierter US-Sergeant soll ein 14-jähriges Mädchen vergewaltigt haben. Der Vorwurf markiert einen weiteren Höhepunkt in der langen Reihe von Verbrechen, die US-Soldaten in Japan begangen haben. Der Vorfall belastet die Beziehungen zwischen den USA und Japan schwer.

Die Verhaftung eines US-Soldaten in Japan wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung eines 14-jährigen Mädchens hat zu einer erheblichen Belastung der Beziehungen zwischen Tokio und Washington geführt. Mit Wut und Empörung reagierte die japanische Öffentlichkeit auf den neuen Fall aus der südlichen Inselprovinz Okinawa. Die Regierung in Tokio protestierte offiziell in Washington.

Die Verhaftung weckte in Japan böse Erinnerungen an die Vergewaltigung einer 12-Jährigen durch drei US-Soldaten 1995. Damals kam es zu Massenprotesten auf Okinawa. Dort ist der Großteil des US-Militärs in Japan stationiert.

Sergeant bestreitet Vergewaltigung

Der 38-jährige Sergeant soll die Schülerin am Sonntag in der Stadt Chatan in einem Auto missbraucht haben. Er gestand laut Medien, das Mädchen begrabscht und geküsst zu haben, wies den Vorwurf der Vergewaltigung aber zurück. Der japanische Ministerpräsident Yasuo Fukuda erklärte am Dienstag, er nehme den Vorfall "sehr ernst".

Es sei "extrem bedauerlich", dass erneut ein US-Soldat verhaftet worden sei, obgleich die japanische Regierung die US-Seite aufgefordert hatte, für härtere Disziplin zu sorgen und eine Wiederholung solcher Vorfälle zu vermeiden, erklärte ein Sprecher.

Verteidigungsminister warnt vor Auswirkungen

In der Vergangenheit hatte es auf Okinawa wiederholt sexuelle Übergriffe und andere Straftaten durch amerikanische Soldaten gegeben. Der japanische Verteidigungsminister Shigeru Ishiba warnte laut Medien vor Auswirkungen auf die zukünftigen Beziehungen beider Länder. Die USA sind Japans größter Sicherheitspartner. Japans Vize-Außenminister Mitoji Yabunaka bestellte den Geschäftsträger der US-Botschaft ein. Dieser nannte den Vorfall ebenfalls "extrem bedauerlich".

Auf Okinawa befinden flächenmäßig 75 Prozent der US-Militäranlagen in Japan. Allein im vergangenen Jahr waren 46 Angehörige und zivile Mitarbeiter des US-Militärs auf Okinawa wegen Straftaten verhaftet worden.

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DPA/sh