US-Präsidentenamt Top-Demokratin geht im Live-TV auf Distanz zu Biden

Top-Demokratin geht im Live-TV auf Distanz zu Biden
Top-Demokratin geht im Live-TV auf Distanz zu Biden
Sehen sie im Video: Top-Demokratin geht im Live-TV auf Distanz zu Biden. Videoquelle: n-tv
Joe Biden will trotz aller Kritik an seinem Alter an seiner Kandidatur festhalten. Die mächtige Demokratin Nancy Pelosi erhöht jetzt den Druck auf den 81-Jährigen.

In der Debatte um die Präsidentschaftsbewerbung des US-Amtsinhabers Joe Biden haben hochrangige Politiker und Prominente weitere Zweifel an den Siegeschancen des Demokraten geäußert. Die ehemalige Präsidentin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sagte am Mittwoch dem Sender MSNBC, der 81-Jährige müsse sich bald entscheiden. Die 84-jährige Abgeordnete vermied dabei eine klare Aussage, ob Biden antreten sollte. "Ich möchte, dass er das tut, wofür er sich entscheidet", sagte sie. "Wir alle ermutigen ihn, eine Entscheidung zu treffen, denn die Zeit wird knapp." Der Schauspieler George Clooney sagte dem Sender ABC: "Wir werden im November nicht mit diesem Präsidenten gewinnen."

Clooney beschreibt sich selbst als Demokraten und organisierte noch im Juni eine Wahlspendenveranstaltung für Biden in Los Angeles. Zwei Wochen später fand das erste TV-Duell zwischen Biden und dem republikanischen Bewerber Donald Trump statt. Bidens Leistung wurde allgemein als schwach bewertet und führte zu der gegenwärtigen Debatte über seine körperliche und geistige Leistungsfähigkeit. Er selbst hat seitdem wiederholt angekündigt, an seiner Bewerbung festhalten zu wollen.

Rückhalt für Biden bröckelt

Clooney schrieb am Mittwoch in der Zeitung "New York Times", Biden sei bei der Spendengala nicht derselbe Mann wie 2010 oder auch nur wie zur Wahl 2020 gewesen. "Er war derselbe Mann, den wir alle bei der Debatte gesehen haben." Zwar sei Biden da müde und wohl erkältet gewesen. "Aber die Führung unserer Partei muss aufhören, uns zu erzählen, dass 51 Millionen Menschen nicht gesehen hätten, was wir gesehen haben." In einem späteren Interview mit ABC sagte der Ehemann der prominenten Menschenrechtsanwältin Amal Clooney, es drohe bei der Abstimmung am 5. November nicht nur der Verlust des Präsidialamts. "Obendrauf werden wir nicht das Repräsentantenhaus gewinnen und werden den Senat verlieren."

Pelosi sagte ABC im Laufe des Tages, ihrer Meinung nach könnte Biden im November gewinnen. Auf die Aussagen von Pelosi und Clooney angesprochen, verwies Bidens Wahlkampfteam auf einen Brief des Präsidenten an die Demokraten im Kongress, wonach er an seiner Bewerbung festhalte und Trump besiegen wolle. Biden selbst reagierte während des Nato-Gipfels auf die Frage, ob er die Unterstützung von Pelosi genieße, mit einer zum Triumph erhobenen Faust.

Reuters
mth

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