Ukraine-Krise US-Senator McCain attackiert Merkel

Mit markigen Worten verschafft US-Senator John McCain seinem Unmut über die deutsche Ukraine-Politik Luft. Angela Merkel habe entweder keine Ahnung oder die getöteten Zivilisten seien ihr egal.

Der prominente US-Senator und ehemalige Präsidentschaftskandidat John McCain hat die Ukraine-Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in scharfen Tönen kritisiert. "Wenn man sich die Haltung der deutschen Regierung anschaut, könnte man meinen, sie hat keine Ahnung oder es ist ihr egal, dass Menschen in der Ukraine abgeschlachtet werden", sagte der Vorsitzende des Streitkräfteausschusses im Senat in einem Interview der ZDF-Sendung "Berlin direkt". Der Sender veröffentlichte Auszüge daraus vorab.

Der Republikaner McCain, der seit Monaten immer wieder Waffenlieferungen an die Ukraine fordert, verglich Merkels Verhalten mit der "Appeasement"-Politik vor dem Zweiten Weltkrieg. Diese Beschwichtigungspolitik der 1930er Jahre gilt als wichtige Ursache für die militärischen Anfangserfolge von Nazi-Diktator Adolf Hitler. Zugleich warf McCain der Kanzlerin Untätigkeit vor. "Will sie einfach nur zuschauen, wie ein Land in Europa zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg zerstückelt wird?" Er sei enttäuscht vom Verhalten der Europäer, habe aber "nichts anderes erwartet".

CDU-Generalsekretär Peter Tauber forderte eine Entschuldigung: "Zum Glück haben wir eine Bundeskanzlerin, die Worte und Taten wägt und nicht wie ein Cowboy agiert! #McCain sollte sich entschuldigen", schrieb er im Internet-Kurznachrichtendienst Twitter. Auch der SPD-Außenpolitiker Nils Annen verlangte bei "Zeit Online" eine Entschuldigung McCains.

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DPA
ono/DPA