Putins Truppen an der Grenze Konflikt um die Ukraine: Nato wirft Russland "Destabilisierung" vor

Russlands Präsident Wladimir Putin liest von einem Blatt ab
Russlands Präsident Wladimir Putin. Die Nato warnt die Regierung in Moskau vor "destabilisierenden Maßnahmen" an der Grenze zur Ukraine.
© Alexey Druzhenin / Sputnik / AFP
Der Ton zwischen der Nato und Russland wird wieder schärfer – und der Grund ist einmal mehr die Ukraine. Nun richtet das westliche Verteidigungsbündnis warnende Worte an Moskau.

Angesichts der russischen Truppenbewegungen nahe der ukrainischen Grenze erhebt die Nato schwere Vorwürfe gegen Moskau und damit gegen Präsident Wladimir Putin. Die "destabilisierenden Maßnahmen von Seiten Russlands" unterminierten alle Bemühungen, die Spannungen im Rahmen des von der OSZE vermittelten Waffenstillstandsabkommens vom Juli 2020 "zu deeskalieren", sagte ein Nato-Sprecher der "Welt". Das Bündnis werde "weiterhin die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine unterstützen".

Bereits am vergangenen Donnerstag hätten sich die Nato-Bündnispartner im Format des Nordatlantikrates für einen Meinungsaustausch über das aktuelle Sicherheitsumfeld am Schwarzen Meer getroffen, sagte der Sprecher. "Die Alliierten teilen ihre Sorge über Russlands groß angelegte militärische Aktivitäten in der Ukraine und rund um die Ukraine", betonte er.

Tausende Tote im Konflikt um Ostukraine

In dem seit 2014 andauernden Konflikt um die überwiegend russisch-sprachige Ostukraine wurden nach offiziellen Angaben mehr als 13.000 Menschen getötet. Im Juli vergangenen Jahres hatten sich die Konfliktparteien auf einen Waffenstillstand geeinigt. Seit Mitte Februar gibt es aber verstärkte Kampfhandlungen, die den ohnehin fragilen Waffenstillstand untergraben. Moskau und Kiew machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Zuletzt wuchs die Befürchtung vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell äußerte sich am Sonntag nach einem Telefonat mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba bei Twitter besorgt und sicherte Kiew die "standhafte EU-Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine" zu. Ähnlich äußerten sich Deutschland und Frankreich, die sich im Rahmen des sogenannten Normandie-Formats mit für eine Lösung des Ukraine-Konflikts bemühen.

AFP
anb