Konvertitin aus Denver 19-Jährige plaudert mit FBI über ihre Dschihad-Pläne

Shannon Conley ist 19 Jahre alt, hat sich über das Internet in einen Islamisten verliebt und war bereit, in den heiligen Krieg zu ziehen. Doch ihre Offenheit gegenüber dem FBI beendete ihre Pläne.

Zwei Monate lang verbrachte Shannon Maureen Conley viel Zeit in der Faith Bible Kapelle. Diskutierte mit dem Pfarrer, machte sich Notizen, zeichnete einen Lageplan der Kirche und trug dabei stets einen Hidschab, den Ganzkörperschleier erzkonservativer Muslime. "Ich hasse diese Leute", sagte sie später über die Baptisten, die die Gottesdienste in Denver, Colorado besuchten. Das war im Herbst vergangenen Jahres. Wenige Monate später nahm das FBI die junge Frau am Flughafen fest. Da war sie auf dem Weg nach Syrien, um an der Seite der Isis-Islamisten zu kämpfen.

19 Jahre alt ist Shannon Conley, zum Islam konvertiert und mutmaßlich verliebt. In einen 32-jährigen Tunesier, den sie über das Internet kennengelernt hat. Der Mann hatte sich den Isis-Dschihadisten angeschlossen und machte seiner jungen Freundin einen Heiratsantrag. Als sie ihren Vater um Erlaubnis bat, den Mann zu ehelichen, lehnte der ab. "Sie glaubt, als Muslimin sei es ihre Pflicht, jung zu heiraten und sich in den Dienst ihres Glaubens zu stellen", heißt es im Bericht des FBI, der nun, drei Monate nach ihrer Festnahme, veröffentlicht wurde und aus dem mehrere US-Medien zitieren, darunter die "Los Angeles Times" und die Nachrichtenagentur AP.

Stichwort Isis

Die Terrorgruppe Isis (Islamischer Staat im Irak und Syrien) gehört zu den radikalsten islamistischen Organisationen im Nahen Osten. Sie kämpft für einen sunnitischen Gottesstaat, der sich vom östlichen Mittelmeer bis zum Persischen Golf erstrecken soll. In den syrischen und irakischen Gebieten, die sie beherrscht hat sie ein Kalifat ausgerufen. Seitdem nennt sich die Terrorarmee nur noch IS - Islamischer Staat.

Die amerikanische Bundespolizei wurde durch ihre Besuche der Baptisten-Kirche auf die junge Frau aufmerksam. Nachdem sie häufig mit den Mitarbeitern über Extremismus und Terrorismus gesprochen hatte, schalteten sich die FBI-Beamten ein. Viele Male hätten sie sich mit Shannon Conley unterhalten, heißt es bei der Behörde. Themen waren, im wahrsten Sinne, Gott und die Welt. Frank und frei erklärte sie den Polizisten die Notwendigkeit des Dschihads, um den muslimischen Glauben zu verteidigen. Sagte, warum es in Ordnung sei, wenn bei Anschlägen unschuldige Frauen und Kinder ums Leben kämen. Und wie sie bei einer paramilitärischen Jugendorganisation alles über US-Militärtaktiken gelernt habe.

Diese Fähigkeiten habe sie nutzen wollen, um in den heiligen Krieg zu ziehen. Natürlich habe sie gewusst, dass das illegal sei, heißt es in den Vernehmungsprotokoll. Doch ihre Überzeugung oder ihre Liebe zu dem Tunesier war offenbar stärker als ihre Gesetzestreue. Erstes Ziel soll gewesen sein, den Islamisten zu heiraten und anschließend Armeeeinrichtungen und Regierungsangestellte zu attackieren. Oder die Kämpfer als Krankenschwester dabei zu unterstützen. "Der Dschihad", so Conley der Anklage zufolge, "ist die einzige Möglichkeit das Unrecht zu korrigieren, das den Muslimen angetan wird."

Conley drohen 15 Jahre Haft

Das FBI will nach eigener Aussage die Eltern und die muslimische Gemeinde gebeten haben, auf den Teenager einzuwirken, um ihn auf einen "moderateren Weg" zu bringen, wie die US-Bundespolizei sagt. Doch niemand ahnte, wie weit die 19-Jährige bereits in den Extremismus abgeglitten war. Noch vier Tage vor ihrer Verhaftung sagte sie dem FBI, dass es nichts gebe, was sie umstimmen könne. Nun soll sie angeklagt werden – wegen Beihilfe für eine ausländische Terrororganisation. Ihr drohen 15 Jahre Haft.