Massaker in der Elfenbeinküste Internationaler Strafgerichtshof leitet Ermittlungen ein

Der blutige Machtkampf in der Elfenbeinküste zwischen dem anerkannten Wahlsieger Alassane Ouattara und dem amtierenden Präsident Laurent Gbagbo führte am Mittwoch zu heftigen Gefechten. Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs will nun Ermittlungen zu Massakern in der Elfenbeinküste einleiten.

Der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs will Ermittlungen zu Massakern in der Elfenbeinküste einleiten. Sein Büro führe Vorermittlungen über die Lage in dem westafrikanischen Land und werde anschließend einen Antrag auf eine Untersuchung wegen "systematisch oder flächendeckend begangener Massaker" stellen, teilte Luis Moreno-Ocampo am Mittwoch in Den Haag mit. Der dortige Gerichtshof ist für Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord zuständig.

Bei der Eroberung der Stadt Duékoué durch Truppen des international anerkannten Präsidenten der Elfenbeinküste, Alassane Ouattara, hatte es Ende März hunderte Tote gegeben. Vor ihrem Abzug aus der Stadt hatten die Anhänger des bisherigen Staatschefs Laurent Gbagbo offenbar ebenfalls ein Massaker an Zivilisten verübt.

Der blutige Machtkampf zwischen den beiden Rivalen schien am Mittwoch in die letzte Runde zu gehen. In der Wirtschaftsmetropole Abidjan starteten Ouattaras Truppen ihre "Schlussoffensive" auf einen Bunker, in dem Gbagbo vermutet wurde. Gegen Mittag hörte der Beschuss mit schweren Waffen auf. Mindestens zwei Hubschrauber der UN-Mission für die Elfenbeinküste (ONUCI) überflogen die Viertel Plateau und Cocody, wo sich der Präsidentenpalast beziehungsweise die Residenz des Staatschefs befinden.

AFP
cas/AFP