Die Spuren des Selbstmordattentäters von Manchester führen offenbar auch nach Deutschland. Salman Abedi sei vier Tage vor dem Anschlag von Düsseldorf aus in seine Heimatstadt Manchester geflogen, berichtete das Magazin "Focus" unter Berufung auf Berliner Sicherheitskreise.
Deutsche Ermittler untersuchen demnach auch einen weiteren Aufenthalt in Deutschland: 2015 sei Abedi von Frankfurt am Main nach Großbritannien geflogen. Zuvor habe er offenbar eine paramilitärische Ausbildung in Syrien durchlaufen; dies habe Scotland Yard dem Bundeskriminalamt (BKA) mitgeteilt, berichtete der "Focus".
Ermittler: "Die Szene ist eng verflochten"
In internationalen Fahndungssystemen war Abedi laut "Focus"-Informationen namentlich nicht erfasst. Er sei auch auf keiner Beobachtungsliste verzeichnet gewesen, auf der Reisebewegungen verdächtiger Islamisten erfasst werden.
"Die Szene ist international eng verflochten", zitierte der "Focus" einen ranghohen BKA-Experten. "Wir müssen klären, ob Abedi in Syrien Leute kennengelernt hat, die er jetzt in NRW oder Hessen getroffen hat." Die britische Polizei geht davon aus, dass Salman Abedi bei der Planung seines Anschlags auf Besucher eines Popkonzerts von einem islamistischen Netzwerk unterstützt wurde. In Manchester und Libyen wurden in diesem Zusammenhang mehrere Verdächtige festgenommen.