Nach den blutigen Unruhen in Thailand Rothemden lassen Soldaten gehen

Thailändische Regierungsgegner haben Soldaten freigelassen, die sie als Geiseln genommen hatten.

Zwei Tage nach den gewaltsamen Zusammenstößen in Bangkok haben die thailändischen Regierungsgegner vier Soldaten freigelassen, die sie als Geiseln genommen hatten. Er habe die Freilassung mit den sogenannten Rothemden ausgehandelt, sagte Polizeichef Vichai Sangprapai am Montag. Die vier Soldaten hätten berichtet, sie seien am Samstag in der Masse der Demonstranten untergegangen. Die Rothemden hätten sie daraufhin festgehalten. Zunächst seien sieben Soldaten als Geiseln genommen worden, drei von ihnen hätten jedoch fliehen können.

Die Lage in Bangkok war am Wochenende eskaliert. Bei Straßenschlachten zwischen den Rothemden und der Armee starben nach Angaben von Rettungskräften mindestens 21 Menschen, darunter vier Soldaten; mindestens 863 Menschen wurden verletzt.

Mit einem Trauerzug durch die Hauptstadt Bangkok haben Regierungsgegner in Thailand am Montag ihrer bei Zusammenstößen mit Sicherheitskräften getöteten Anhänger gedacht. Dabei führten sie symbolisch 14 leere Särge mit sich. Bei den blutigen Zusammenstößen am Samstag kamen 21 Menschen ums Leben. Unter den Toten sind auch vier Soldaten und ein japanischer Kameramann der Nachrichtenagentur Reuters. Es waren die blutigsten Auseinandersetzungen seit 1992, als mehr als 40 Menschen bei Protesten gegen die Streitkräfte getötet wurden.

Regierung und Opposition gaben sich gegenseitig die Schuld an den Straßenschlachten am Samstag in Bangkok, bei denen auch mindestens 874 Menschen verletzt worden waren.

Die Rothemden fordern Neuwahlen. Sie werfen Ministerpräsident Abhisit Vejjajiva vor, nur im Interesse der Eliten zu regieren. Seine Regierung widersprach am Montag Medienberichten, nach denen hinter den Kulissen Neuwahlen im Oktober geplant würden, um die Krise zu beenden. Die Oppositionellen sind Anhänger des 2006 gestürzten Regierungschefs Thaksin Shinawatra und stammen aus den ländlichen, ärmlichen Gegenden im Norden Thailands.

AFP/APN