Konflikt mit den USA China und Russland wollen nach Nordkoreas Raketentest vermitteln

Nordkorea-Konflikt: Der Abschuss einer Rakete vom Typ "MGM-140 Army Tactical Missile" (Symbolbild)
Nach dem Abschuss einer Langstreckenrakete durch Nordkorea üben USA und Südkorea gemeinsame Militärmanöver mit Raketen
© South Korea Defense Ministry/AP/DPA
Nach Nordkoreas Raketentest mischen sich Russland und China in den Konflikt ein und stellen Forderungen an Pjöngjang, die USA und Südkorea. Unterdessen verstärkt verstärkt die Beziehungen zu China. 

Nachdem Nordkorea zu Beginn der Woche eine Langstreckenrakete getestet hat, die laut eigenen Angaben die USA erreichen könnte, wollen China und Russland nun gemeinsam eine vermittelnde Rolle im Konflikt zwischen Nordkorea und den USA einnehmen. Beide Länder schlugen nach Angaben des russischen Außenministeriums bei einem Staatsbesuch in Moskau vor, Nordkorea solle seine Tests einstellen. Im Gegenzug sollten die USA und Südkorea auf gemeinsame Großmanöver verzichten.

"Eine unserer gemeinsamen Prioritäten ist es, eine umfassende Lösung für die Probleme auf der koreanischen Halbinsel zu finden", sagte Kremlchef Wladimir Putin bei dem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping. Beide Länder wollten für langanhaltenden Frieden und Stabilität im Nordosten Asiens sorgen, sagte er der Agentur Tass zufolge. Sowohl Moskau als auch Peking pflegen freundschaftliche Beziehungen zu dem ansonsten isolierten Nordkorea.

China und Russland planen Verträge in Milliardenwert

Bei dem Treffen lobte der Kremlchef auch den stark steigenden Handel zum Nachbarland China. In diesem Jahr habe man in den ersten vier Monaten bereits ein Wachstum im Handel von 37 Prozent beobachtet, sagte Putin am Dienstag.

Beide Staatsoberhäupter wollten nach Angaben des Kremls rund 40 Abkommen unterzeichnen und mehrere Verträge im Milliardenwert abschließen. Die Energiekonzerne Gazprom und CNPC unterzeichneten einen Vertrag, wonach ab Dezember 2019 die neue Gaspipeline "Sila Sibirii" (Kraft Sibiriens) nach China in Betrieb gehen soll. Gazprom-Chef Alexej Miller sagte demnach, er habe keine Zweifel, dass die Lieferungen nach China Ende 2019 beginnen werden.

Durch die rund 3000 Kilometer lange Pipeline will Russland künftig 38 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr nach China liefern. Mit der neuen Leitung in das energiehungrige China will sich die Rohstoffmacht auch unabhängiger machen von Gaslieferungen nach Westeuropa.

Russland habe ebenso verhandelt, mehr Getreide nach China zu exportieren. Man sei bereits in abschließenden Verhandlungen, sagte Putin. Er habe mit Xi auch über die Aufhebung von Beschränkungen bei der Einfuhr von russischem Schweinefleisch und Geflügel diskutiert. Zu Beginn des Besuches verlieh Putin dem chinesischen Staatsoberhaupt den höchsten russischen Staatsorden - den Orden des Heiligen Andreas des Erstberufenen. Man wolle Xi für seine "herausragenden Leistungen zur Stärkung der Freundschaft und Zusammenarbeit" zwischen den beiden Ländern danken.

Erstes Treffen zwischen Trump und Putin

Beide Präsidenten werden Ende der Woche beim G20-Gipfel der führenden Industrie- und Schwellenländer in Hamburg erwartet. Doch die Beziehung Moskaus und Pekings zum Westen sind zur Zeit belastet: Kremlchef Putin hatte in der vergangenen Woche als Reaktionen auf die Sanktionen des Westens die Strafmaßnahmen bis Ende 2018 verlängert. Zudem sind die Beziehungen zu den USA wegen Vorwürfen der angeblichen Wahlbeeinflussung auf einem Tiefpunkt. In Hamburg wird es ein erstes Treffen zwischen Putin und US-Präsident Donald Trump geben.

Nordkoreas Machthaber in Schacht halten 

Auch zwischen China und den USA wachsen die Spannungen. Peking fühlt sich von dem Manöver eines US-Zerstörers im Südchinesischen Meer und Waffenverkäufen an Taiwan provoziert. Zudem streiten sie auch über das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas. Trump hatte Peking aufgefordert, Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Schach zu halten.

DPA
FK