Aufstand der Frauen Warum Ehe, Sex und Kinder in den USA nun politische Entscheidungen sind

Nach Donald Trumps Wahlsieg demonstrieren Frauen in den USA für ihre Rechte
Frauenrechte spielten im US-Wahlkampf eine wichtige Rolle. Nach der Wiederwahl Donald Trumps organisieren Frauen sich nun in sozialen Medien
© Brit Worgan / Getty Images
Nach dem Wahlsieg Donald Trumps steigt in den USA das Interesse an dem feministischen 4B-Movement. Eine Anhängerin berichtet, warum diese Bewegung viel mehr ist als ein Zölibat.

Als Alexa Vargas am vergangenen Dienstag aufwacht, hat sie ein ungutes Bauchgefühl. Eigentlich war sie sicher, dass Kamala Harris die US-Präsidentschaftswahl gewinnen würde. Die 26-jährige Labortechnikerin lebt in Boston, Massachusetts, einem traditionell demokratischen Staat. In ihrer Nachbarschaft zieren "Harris & Walz"-Schilder die Vorgärten. Trotzdem steigt eine innere Unruhe in ihr auf, die im Verlauf des Wahltags immer größer wird.

Vargas bleibt die ganze Nacht wach und verfolgt die Auszählung der Stimmen im Fernsehen. Am frühen Morgen steht fest: Kamala Harris kann nicht mehr aufholen. Donald Trump wird der 47. Präsident der Vereinigten Staaten. Vargas sitzt auf ihrem Bett und kann es nicht fassen. "Mir wurde klar: Das passiert wirklich wieder. Wir müssen da noch einmal durch", sagt sie knapp eine Woche später im Gespräch mit dem stern

Frauen rufen zum Widerstand auf – und gehen viral

Am Tag nach der Wahl nimmt Vargas ein Video für Tiktok auf. Sie spricht über das Recht auf Abtreibung, über weibliche Unabhängigkeit und über ihre eigenen Erfahrungen mit häuslicher Gewalt. "4B-Bewegung JETZT!" wird hundertfach darunter kommentiert. "Endlich", sagt Alexa Vargas.