Größte Übung seit 1988 Zur Abschreckung Russlands: Nato organisiert Großmanöver mit 90.000 Soldaten

US-Soldaten bei einer Nato-Übung
US-Soldaten bei der Nato-Übung "Brave Partner" ("Tapferer Verbündeter") Anfang Dezember: Die jetzt geplante Nato-Übung erhielt den Namen "Steadfast Defender" ("Standhafter Verteidiger").
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Die Nato plant eines ihrer größten Manöver seit Jahren mit der im Februar beginnenden Übung "Steadfast Defender". Szenario der Übung sei ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium.

Die Nato will für ein Großmanöver zur Abschreckung Russlands rund 90.000 Soldaten mobilisieren. Das erfuhr die Nachrichtenagentur DPA am Rande eines Treffens von militärischen Spitzenvertretern des Verteidigungsbündnisses in Brüssel. Die im Februar beginnende Übung namens "Steadfast Defender" wird damit die größte des Militärbündnisses seit dem Ende des Kalten Krieges. Trainiert werden soll insbesondere die Alarmierung und Verlegung von nationalen und multinationalen Landstreitkräften.

Szenario der Übung ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ein russischer Angriff auf alliiertes Territorium, der zum Ausrufen des sogenannten Bündnisfalls nach Artikel 5 des Nato-Vertrags führt. Letzterer regelt die Beistandsverpflichtung in der Allianz und besagt, dass ein bewaffneter Angriff gegen einen oder mehrere Alliierte als ein Angriff gegen alle angesehen wird.

Größte Nato-Übung seit 2018

Die bislang größte Nato-Übung seit dem Ende des Kalten Krieges war 2018 mit Schwerpunkt in Norwegen organisiert worden. An ihr waren rund 51.000 Soldaten beteiligt. Die letzten Nato-Manöver, die größer waren als die nun geplante Übung, fanden vor der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 statt. Damals gab es unter anderem noch die Manöverreihe "Return of Forces to Germany" (Rückkehr von Streitkräften nach Deutschland). An ihr waren 1988 beispielsweise rund 125.000 Soldaten beteiligt.

Die Ukraine wehrt seit fast zwei Jahren mit massiver Militärhilfe vor allem aus den Nato-Staaten einen Angriff Russlands ab.

DPA
km