Die größte Luftwaffenübung seit Bestehen der Nato – das Manöver "Air Defender 2023" – findet seit Anfang der Woche in Deutschland statt. An der Übung unter deutscher Führung nehmen bis zum 23. Juni 25 Nationen teil. Neben Nato-Staaten sind auch Japan und der Nato-Beitrittskandidat Schweden mit dabei. Nach Angaben der Bundeswehr sind rund 10.000 Soldatinnen und Soldaten und 250 Flugzeuge beteiligt. Darunter sind 70 Maschinen aus Deutschland.
"Air Defender 2023" bislang ohne Zwischenfälle
Verteidigungsminister Boris Pistorius zog am Donnerstag eine positive Zwischenbilanz des Manövers. Bei der größten Luftverlegeübung seit Bestehen der Nato habe es bislang keine Zwischenfälle und so gut wie keine Beeinträchtigung des zivilen Luftverkehrs gegeben, sagte der SPD-Politiker am Rande eines Nato-Verteidigungsministertreffens in Brüssel. "Das erste Fazit fällt sehr, sehr positiv aus." Er freue sich, dass in der nächsten Woche auch Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg gemeinsam mit Bundeskanzler Olaf Scholz die Übung besuchen werde.
Scholz will sich sogar bereits am Freitag ein Bild des Manövers machen. Auf dem Fliegerhorst Jagel in Schleswig-Holstein will er mit einigen der teilnehmenden Soldaten und Soldatinnen sprechen. In Jagel starten und landen während der Übung Kampfjets der Bundeswehr und einiger anderer teilnehmender Staaten.
Von der Übung sind drei Lufträume in Deutschland direkt betroffen: über Teilen Norddeutschlands und der Nordsee, Teilen Ostdeutschlands und der Ostsee sowie Teilen Südwestdeutschlands. Der Militärflugplatz Wunstorf bei Hannover dient als Logistik-Drehkreuz für das Manöver. Trainiert wird, wie ein fiktiver Angriff eines östlichen Angreifers von den Nato-Verbündeten zurückgeschlagen wird. Die erste Idee für das Manöver ist der Luftwaffe zufolge schon 2018 entstanden, also noch vor Russlands Angriffskrieg auf die Ukraine im Jahr 2022.