Im kurdisch kontrollierten Teil Nordiraks sind in der Nacht rund 1.000 US-Fallschirmjäger abgesprungen. Die Soldaten der 173. Luftlandebrigade landeten mit ihren Fallschirmen auf einem Flugfeld bei Baschur, das nach Angaben des Washingtoner Verteidigungsministeriums Nachschubbasis für eine zweite Front gegen die irakischen Truppen werden soll. US-Kampfflugzeuge bombardierten unterdessen gegnerische Stellungen im Norden. Im Süden setzte sich am Donnerstagmorgen das alliierte Invasionsheer nach Abflauen tagelanger Sandstürme wieder in Richtung Bagdad in Bewegung.
Massiver Truppenaufbau in Nordirak geplant
Mit der Sicherung eines Flugfelds in Nordirak bereitet die US-Armee einem Sprecher zufolge einen kräftigen Truppenaufbau vor, um die Hauptstadt Bagdad auch von Norden angreifen zu können. "Sie haben den Einsatz an dem Flugfeld gemacht, um einen kräftigen Zustrom an weiteren Streitkräften zu unterstützen", sagte ein Sprecher am Hauptquartier der US-Truppen am Donnerstag in Katar. Im Schutz der Dunkelheit waren zuvor rund 1000 Fallschirmjäger im Nordosten der kurdischen Stadt Arbil abgesprungen und hatten ein Flugfeld eingenommen. Die Streitkräfte sollen eine Front in Nordirak vorbereiten. Im Süden der Hauptstadt haben die Truppen bereits Positionen bezogen und bewegen sich von Nassirija her auf die Stadt zu.
Luftangriffe der "USS Theodore Roosevelt"
Die Luftangriffe in Nordirak wurden von Maschinen des Flugzeugträgers "USS Theodore Roosevelt" geflogen. Sie richteten sich nach Angaben eines Militärsprechers gegen irakische Truppen, Bunker und Befehlszentralen sowie Artilleriestellungen und Flugabwehrbatterien. Ein Sprecher des US-Heeres-Sonderkommandos Südeuropa, Oberstleutnant Thomas Collins, wollte nicht sagen, von wo die rund 1.000 Soldaten der in Vicenza stationierten Luftlande-Einheit aufgebrochen waren.
Auf der Autobahn Richtung Bagdad
Amerikanische Militärkolonnen setzten sich unterdessen bei aufklarendem Himmel auf einer sechsspurigen Autobahn Richtung Bagdad in Marsch. Auf Grund in der Nacht gemeldeter Bewegungen von rund 1.000 Fahrzeugen der Elitetruppe Republikanische Garde in Richtung Süden galt erhöhte Alarmbereitschaft. Weiter im Süden beschossen alliierte Kampfflugzeuge rund 120 irakische Kampf- und Schützenpanzer, die am späten Mittwochabend Basra in südöstlicher Richtung verließen.
Schwere Explosionen in Bagdad
Schwere Explosionen erschütterten am frühen Morgen das Zentrum von Bagdad. Über der irakischen Hauptstadt waren Bomber zu hören. Das Feuer der Flugabwehr erleuchtete den Nachthimmel. Die Angriffe erfolgten einen Tag nach den bisher schwersten Opfern unter der Zivilbevölkerung der Millionenstadt: Nach irakischen Angaben wurden 14 Personen getötet, als am Mittwoch zwei Marschflugkörper in einem nördlichen Wohngebiet einschlugen. Die US-Streitkräfte räumten ein, auf ein Wohngebiet mit Marschflugkörpern gezielt zu haben. Es habe sich aber nicht um El Schaab gehandelt. Im Visier seien Flugabwehrstellungen gewesen, die weniger als 100 Meter von Wohnhäusern aufgestellt seien.
Verwundete US-Soldaten nach Spanien geflogen
Sieben im Irak-Krieg verwundete US-Soldaten sind am späten Mittwoch im Stützpunkt Rota in Südwestspanien eingetroffen. Ein amerikanischer Militärsprecher sagte der Nachrichtenagentur AP, es handele sich um gehfähige und schwerer verletzte Soldaten, die von Kuwait aus ausgeflogen worden seien. Sie würden im Flotten-Hospital Nr. 8 behandelt. Es sind die ersten verwundeten US-Soldaten, die nach Spanien ausgeflogen wurden. In den vergangenen Tagen wurden mehrere Verwundete nach Deutschland und andere Länder gebracht. Rota ist einer von mehreren Stützpunkten in Spanien, der sowohl von den spanischen als auch von den amerikanischen Streitkräften genutzt wird. Bisher können im dortigen Militärkrankenhaus 116 Patienten behandelt werden. Ein Ausbau auf 250 bis 500 Betten ist im Gange.