Im Konflikt über einen möglichen nordkoreanischen Raketentest haben die USA nochmals den Ton verschärft. Das Verteidigungsministerium der USA erwägt, die nordkoreanische Langstreckenrakete abzuschießen. Dies sei eine der möglichen Reaktionen, sagten Gewährsleute. Auch der US-Botschafter in Japan, Thomas Scheiffer, deutete dies an. Die USA hätten jetzt andere Möglichkeiten als beim letzten nordkoreanischen Test 1998, sagte Scheiffer. "Wir haben größere technische Möglichkeiten sie (die Rakete) zu verfolgen als in der Vergangenheit und wir haben Optionen, die es damals nicht gab", erklärte der US-Botschafter. "Wir werden alle Möglichkeiten nutzen." Konkreter wollte auch er nicht werden. Medienberichten zufolge haben die USA aber inzwischen ihr Raketenabwehrsystem in Bereitschaft versetzt.
Zu diesen Meldungen wollte sich Pentagonsprecher Bryan Williams nicht äußern. Die USA und viele asiatische Staaten haben Nordkorea eindringlich vor einem Raketentest gewarnt. Pjöngjang erklärte dazu, dem Land stehe es trotz eines selbst auferlegten Moratoriums frei, Raketentests durchzuführen. Außenstehende hätten kein Recht zur Kritik. "Als souveräner Staat hat Nordkorea nicht nur das Recht, Raketen zu entwickeln, aufzustellen und zu testen, sondern sie auch zu exportieren", sagte Han. Pjöngjang sei sich der amerikanischen Befürchtungen bewusst. Die Frage könne durch Gespräche gelöst werden. Die Regierung in Pjöngjang spricht dabei von einem zweiten Satellitenstart, den sie durchführen wolle. Schon beim ersten Test einer Langstreckenrakete 1998 hieß es in Nordkorea, man habe einen Satelliten gestartet.
Nordkorea bietet Gespräche an
In Nordkorea wurde die Möglichkeit in Aussicht gestellt, auf den Raketenstart zu verzichten, wenn sich die USA zu direkten Gesprächen darüber bereit erklärten. Die USA wollen hingegen nur im Rahmen der Sechs-Nationen-Gespräche über das nordkoreanische Atomprogramm mit Pjöngjang sprechen. Nordkorea weigert sich seit November diese Gespräche wieder aufzunehmen, nachdem die USA gegen illegale Finanzierungspraktiken vorgegangen waren.