Österreich im Wahlkampf Neo-Politiker Stronach will Einführung der Todesstrafe

Auf seinen Wahlplakaten bewirbt er sich als "sozial", jetzt hat Neo-Politiker Frank Stronach mit einer erschreckenden Forderung aufhorchen lassen: Er will die Todesstrafe wieder einführen.

Mit der Forderung nach Einführung der Todesstrafe hat der Milliardär und Polit-Neuling Frank Stronach im österreichischen Wahlkampf für Empörung gesorgt. Er wolle die 1950 abgeschaffte Todesstrafe für "Berufskiller" wieder einführen, sagte der Gründer des Magna-Konzerns den "Vorarlberger Nachrichten". Damit sorgte der 80 Jahre alte Gründer der Partei "Team Stronach" im bislang eher ruhigen Wahlkampf vor der Parlamentswahl am 29. September für den ersten großen Aufreger.

Gegenwind kam prompt von seiner eigenen und allen anderen Parteien. Stronachs Vorschlag sei Effekthascherei, welche die Rechtssicherheit in Österreich gefährde, hieß es von der SPÖ. "Wir haben - Gott sei Dank - keine Todesstrafe in Österreich" und sehr hohe menschenrechtliche Standards, die eine Todesstrafe verbieten würden, teilte die konservative Justizministerin Beatrix Karl (ÖVP) mit. Auch Stronachs Parteifreunde distanzierten sich. "Das ist meine persönliche Ansicht", relativierte der Milliardär später. Die Forderung werde nicht ins Parteiprogramm aufgenommen.

Erst im September 2012 hatte der Industrielle, der sowohl die österreichische als auch die kanadische Staatsbürgerschaft besitzt, die Partei gegründet. Im Landtag des Bundeslandes Salzburg sitzt das Team Stronach mit einem Vertreter sogar in der Landesregierung. Auch in Kanada hatte sich Stronach politisch engagiert. 2004 kandidierte er für den Vorsitz der Konservativen Partei des Landes, er wurde auf Platz 2 gewählt.

Stronach wurde in der Vergangenheit häufig für sein unrühmliches Verhalten gegenüber Journalisten kritisiert. Einem Bericht der österreichischen Tageszeitung "Kurier" zufolge, lässt sich Stronach vor Interviews formell bestätigen, dass das jeweilige Medium seine Aussagen vor der Veröffentlichung zur Gänze autorisieren lässt. Die Live-Interviews des ORF-Journalisten Armin Wolf mit Frank Stronach verliefen sehr turbulent. Kürzlich erregte Stronach Aufsehen mit Bildern, auf denen er nur in Badehose zu sehen ist.

DPA
juho/DPA

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